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Kapitel 64

 

Vorbereitungen

 

 

Die darauffolgenden Wochen und Monate bereute ich es regelrecht, mich auf den Job hier in England eingelassen zu haben. Er fesselte mich an diesen Ort, an dieses Land. Meine Eltern waren wegen Bahad noch immer in Neuseeland und ich hatte hier eigentlich niemanden, mit dem ich in irgendeiner Weise soziale Kontakte pflegte. Natürlich, da war Seth und um nichts in der Welt würde ich je wieder lange von ihm getrennt sein wollen, aber er war nicht gerade derjenige, mit dem man über Probleme in der Beziehung sprechen konnte, und die hatten wir eindeutig.

 

Es war nicht so, dass wir uns nicht mehr liebten, oder dass Orlando mir keine Beachtung schenkte. Wenn er da war, war ich eindeutig seine Nummer Eins, nach Seth natürlich. Das Problem war jedoch, dass er nur sehr selten da war. Ich konnte froh sein, wenn er am Wochenende bei uns schlief und wenigstens die sechs bis acht Stunden neben mir im Bett lag. Mittlerweile war ich dazu übergegangen, sein Handy und den „Kalender des Todes“ als regelrechte Monster zu betrachten, die ihn immer wieder von uns wegzogen. Und nicht nur einmal kam mir die Szene aus dem neuen Harry Potter-Film in den Kopf, in dem Harry den Zahn des Basiliken in Tom Riddles Tagebuch rammt. Wie gerne hätte ich das auch mit diesem Terminplaner gemacht. Ihn einfach zerstört, damit der böse Geist daraus entweichen konnte und mir endlich den Orlando wiedergab, den ich in Neuseeland gekannt hatte. Den Orlando, der immer für mich da gewesen war.

 

Ich fragte mich mehr als einmal, wie unser gemeinsames Leben so weiter gehen sollte, doch hatte ich das nicht gewusst? War ich wirklich so naiv gewesen, um diese Seite von Orlandos Ruhm nicht zu sehen? Nein, ich hatte es gewusst, hatte abgewägt, was es für mich bedeuten würde, mein Leben in Neuseeland für Liebe und Beruf aufzugeben, was es bedeuten würde, meine Familie nicht mehr jeden Tag sehen zu können.

 

Jetzt jedoch war ich einfach nur froh, mit Seth im Flieger nach Manchester zu sitzen. Meine Eltern waren bereits gestern Abend mit dem letzten Flug in England angekommen und ich hatte mir eine Woche frei genommen, um ihnen dabei zu helfen, sich wieder einzuleben. Sie würden nun mehr als genug Zeit haben und wahrscheinlich würden sie mehr als einmal so gelangweilt sein, dass sie mich besuchen kommen würden.

 

Orlando war mal wieder für einige Tage in die USA geflogen, wo er bei Ellen DeGeneres, Jay Leno und David Letterman einige Termine hatte, um seinen neuen Film, für den er nach Weihnachten nach Marokko geflogen war, zu promoten. Natürlich hatte er bei seinem Abflug wieder ein schlechtes Gewissen gehabt, vor allem, weil wir uns noch am Vorabend gestritten hatten.

 

Ich hatte ihm vorgeworfen, nicht mehr für Seth da zu sein, dass er, seit dem ich ständig da war, einfach davon ausging, dass Seth auch ohne ihn klar kam. Natürlich war das nicht in Ordnung gewesen, aber ich hatte diesen Frust schon so lange angehäuft und irgendwann platzte die Bombe nun einmal. Ich hatte ihn gefragt, wie er sich unsere Zukunft vorstellte wenn er immer und immer wieder unterwegs war. Fragte ihn, ob er von mir erwartete, dass ich das liebe, brave Hausmütterchen werden sollte, das auf die Kinder achtete und alles in Ordnung hielt, bis der Mann wieder nach Hause kam.

 

Ich hatte mich so in Rage geredet, dass ich vor lauter Wut auf die ganze momentane Situation in Tränen ausgebrochen war und den Verlobungsring auf den Boden gepfeffert hatte. Ich wusste einfach nicht, wie es weiter gehen sollte. Ich war verzweifelt gewesen. Orlando hatte versucht mit mir zu reden, mir alles zu erklären, aber ich hatte ihn nicht mehr an mich herangelassen und hatte mich einfach in unserem Schlafzimmer eingeschlossen. Er hatte die ganze Nacht vor seinem langem Flug auf dem Sofa verbringen müssen. Am nächsten Morgen war ich dann mit einem schlechten Gewissen aufgewacht. Ich hatte eindeutig übertrieben und das tat mir leid, auch wenn der Sinn meiner Aussagen der Richtige gewesen war.

 

Ich hatte schon erwartet, dass er, ohne sich von mir zu verabschieden, einfach alleine zum Flughafen gefahren wäre, aber anstelle dessen hatte ein großes Frühstück auf dem Tisch gewartet, mit einer kleinen Rose, einem Glas O-Saft und allem, was bei einem Frühstück sonst nicht fehlen durfte. Auf dem kleinen Teller lag dann auf einem Rosenblatt Nenya.

 

Er musste also den Sinn meiner Wut verstanden haben und es schien ihm leid zu tun. Als er dann mit dem noch vollkommen verschlafenen Seth auf dem Arm aus dem Kinderzimmer kam, konnte ich einfach nicht anders als ihn anzulächeln und mir Nenya wieder über den Finger zu streichen.

 

„Ich weiß, es ist schwer, und es tut mir wirklich leid“, hatte er mir bei unserer Umarmung ins Ohr geflüstert und auch wenn das kein Versprechen war, dass alles besser werden würde, tat es gut, seine Worte zu hören. Ich erwartete ja auch nicht, dass er wegen mir seinen Job aufgab. Ich wollte einfach nur, dass er mich verstand und vielleicht versuchte, seine Termine außerhalb von Filmdrehs etwas zu reduzieren.

 

„Teti, mein Schatz! Seth!“, begrüßten mich meine Eltern am Flughafen überschwänglich. Ich merkte, wie mir Tränen in die Augen stiegen. Erst jetzt merkte ich, wie sehr ich meine Eltern tatsächlich vermisst hatte. Ich wollte jedoch nicht, dass sie sahen, dass ein Teil von mir unglücklich war, und drückte sie fest an mich, bevor sie die Tränen wirklich sehen konnten. Ich wollte nicht, dass sie dachten, dass zwischen mir und Orlando etwas nicht stimmte. Mit der Zeit würde sich die ganze Sache sicherlich einspielen.

 

„Wie geht es Hirchop und Eileen?“, fragte ich neugierig auf Nachrichten aus meiner alten Heimat.

 

„Wunderbar. Die beiden schlagen sich wirklich gut. Ich glaube, es wird nicht mehr lange dauern, dann werden sie nachziehen und auch heiraten“, sagte meine Mutter. Ich erstarrte förmlich. Aber natürlich! Orlando und ich hatten im Sommer heiraten wollen!

 

Auf einmal gingen mir tausende Sachen auf einmal durch den Kopf. Ein Teil meines Kopfes geriet in Panik, weil es bereits Mitte Mai war und ich bisher noch nicht einmal mehr daran gedacht hatte, dass wir im Sommer hatten heiraten wollen. Der Andere geriet in Panik, weil er nicht wirklich wusste, ob Heiraten wirklich noch so eine gute Idee war. Es würde nichts daran ändern, dass Orlando kaum bei mir war und es würde auch nicht helfen, meinen Frust darüber vergehen zu lassen. Ich wollte und konnte doch nicht heiraten, wenn ich Angst haben musste, dass die Ehe bereits ,bevor sie begonnen hatte, zum Scheitern verurteilt war.

 

„Hast du schon ein Kleid?“, fragte meine Mutter Freude strahlend und ich musste mich zusammenreißen, um gelassen zu wirken.

 

„Nein, ich wollte warten, bis ihr hier seid. Ich kann es ja schlecht mit Orlando aussuchen, oder?“ Das schien sie zu akzeptieren und fragte nicht weiter nach, sondern beschloss nur, dass wir bald mit der Suche anfangen müssten, denn immerhin war nicht mehr viel Zeit bis August. Mir ging bei diesem Gedanken nur durch den Kopf, dass Orlando und ich, wenn er am Wochenende ebenfalls nach Manchester kam, ein ausführliches Gespräch würden führen müssen.

 

Im neuen Haus meiner Eltern angekommen wurde ich direkt überschwänglich von Bahad begrüßt. Hatte ich noch vor einigen Stunden Angst gehabt, dass er vergessen haben könnte, wer ich war, wusste ich nun, dass ein treuer Hund niemals sein Herrchen oder Frauchen vergaß. Aufgeregt und schwanzwedelnd sprang er an meinen Beinen hoch und schien sich nicht mehr einzukriegen. Als ich ihn hochhob, leckte er mir das ganze Gesicht ab und versuchte es auch bei Seth.

 

„Der kleine Wirbelwind hier hat dich wirklich vermisst. Er wollte eigentlich nie von deinem Bett runter. Nur zum fressen, trinken oder halt zum Spaziergang ist er mal runtergekommen“, erklärte mein Vater und streichelte Bahad über den Kopf. Ich drückte den kleinen Kerl nur noch einmal, um ihm zu zeigen, dass auch ich ihn vermisst hatte. Natürlich ließ ich es mir nicht entgehen, sofort mit meinem Hund und Seth draußen eine Runde zu drehen.

 

„Ja? Teti? Kannst du mich verstehen?“ Ich war gerade losgegangen, da hatte mein Handy auch schon begonnen wie wild zu klingeln. Als ich Orlandos Nummer sah, hatte ich wirklich einen Moment überlegt, ob ich rangehen sollte, oder ob ich es einfach klingeln lassen sollte. Aber ich konnte ihn nicht einfach so hängen lassen, das ging nicht und das war auch nicht ich.

 

„Ja, ich höre dich. Warum ist es im Hintergrund so laut?“, rief ich beinahe ins Telefon, weil ich Angst hatte, er würde mich nicht verstehen.

 

„Ich bin gerade aus dem Flieger gestiegen und noch auf der Rollbahn!“, antwortete er, während es dann leiser wurde und ich eine Tür hörte, die sich schloss. „So, jetzt ist es besser. Hör zu, Schatz, es … Das Ganze tut mir wirklich leid. Ich weiß, wie schwer das alles für dich ist. Du hast deine Familie hinter dir gelassen und Neuseeland auch. Es tut mir wirklich leid, dass du dich so alleine fühlst und mir ist nicht wohl dabei.“

 

„Und deswegen rufst du an?“, fragte ich skeptisch und meine Stimme hörte sich etwas gereizter an, als ich es eigentlich wollte.

 

„Ja. Ich musste im Flieger die ganze Zeit darüber nachdenken. Es tut mir wirklich leid und ich verspreche dir, wenn das hier vorbei ist, werde ich mir mehr Zeit für euch nehmen. Ich werde Aleen sagen, dass ich nicht mehr als einen Termin in der Woche annehmen werde, wenn überhaupt. Ich werde keine Elterntreffen im Kindergarten mehr absagen, wenn es kein Notfall ist. Ich liebe dich, Teti, und ich will dich auf keinen Fall verlieren. Ich werde alles tun, damit wir in 40 Jahren zusammen auf der Veranda sitzen können, das ist versprochen.“ Ich hörte an seiner Stimme, dass er es mehr als ernst meinte und ich hatte gar nicht bemerkt, wie ich während des Telefonates immer auf Nenya gesehen hatte. Es war nicht falsch gewesen seinen Antrag anzunehmen. Hatte ich nicht die letzten drei Jahre immer wieder auf ihn warten müssen? Da hatte ich ihn Monatelang nicht gesehen und natürlich war es mir schwer gefallen, aber ich hatte es überlebt, wir hatten es überlebt. Wieso ließ ich mir dann jetzt von Sachen alles versauen, mit denen ich früher immer klargekommen war? Ich musste mich verdammt noch mal zusammenreißen!

 

„Komm schnell zurück, wir haben nicht mehr viel Zeit. Es sind noch zweieinhalb Monate bis August“, antwortete ich. Ich wusste, er würde verstehen, was ich damit meinte, und das tat er auch. Er versprach, den frühsten Flieger zu nehmen, den er nach seinem letzten Termin bekommen konnte, und legte dann auf.

 

„Habt ihr euch wieder lieb?“, fragte Seth mich mit großen Augen und ich bückte mich zu ihm runter. Hatte er vielleicht unseren Streit mitbekommen, als er im Bett gewesen war? Was hatte er gehört, und was hatte er wohl dabei gedacht?

 

„Wir haben uns immer lieb, mein Schatz. Manchmal haben dein Daddy und ich nur andere Meinungen“, versuchte ich zu erklären und fügte, als er mich mit großen Augen ansah, hinzu: „Aber in Einem sind wir der gleichen Meinung, nämlich, dass du um halb neun Uhr abends schon längst schlafen solltest, du kleiner Räuber.“ Er lachte direkt, als ich ihn vorsichtig kitzelte und rannte mit Bahad an seiner Seite über den Rasen des Parks. Ich sah ihm hinterher und lächelte. Ich würde in wenigen Monaten heiraten und wahrscheinlich war ich einige der wenigen Frauen, die behaupten konnten, ihren Seelenpartner gefunden zu haben. Orlando würde etwas kürzer treten und wir würden vielleicht wirklich eine Familie werden.

 

Bevor das jedoch alles passieren konnte, hatten wir noch viel vorzubereiten und das machte mich mehr als hektisch. Ich wusste von Rian, dass sie bereits kurz nach der Verlobung begonnen hatte, alles Mögliche zu planen und zu organisieren und dass trotzdem Einiges beinahe zu spät gewesen wäre.

 

Ich musste meiner Mutter also klar machen, dass ich noch gar nicht mit der Planung angefangen hatte, dass ich noch nicht mal eine grobe Vorstellung hatte, wie meine Hochzeit verlaufen sollte. Das Erste, was wir dann taten, war, mit einer Gästeliste zu beginnen, um erst einmal sicher zu sein, wie viele Leute wir überhaupt einplanen mussten. Unsere Familien und der enge Kreis der Herr der Ringe-Crew waren neben Rian, Ben und Will eine Selbstverständlichkeit. Rian, Eileen, Liv und Miranda sollten dann meine Brautjungfern sein, während ich mir sicher war, dass Orlando Viggo als seinen Trauzeugen wählen würde. Immerhin hatte Viggo viel dafür getan, dass wir beiden endlich eingesehen hatten, was das Beste für uns gewesen war.

 

„Ich bin morgen früh bei euch“, sagte Orlando am Mittwochabend, als wir wieder telefonierten. Noch vor einer Woche hätte er mich nicht jeden Abend angerufen, aber wahrscheinlich war ihm unsere Meinungsverschiedenheit wirklich nah gegangen und er hatte sich Gedanken darüber gemacht.

 

„In Ordnung. Meine Mutter hat auch schon einen Tisch in einem Restaurant für abends reserviert. Von dort wollte sie das Catering haben“, erklärte ich und es hörte sich komisch an, wie ich das sagte. Meine Mutter wollte das Catering haben … Hätten Orlando und ich nicht eigentlich das Restaurant auswählen sollen, das unsere Feier mit Köstlichkeiten ausstattete? Oder hatte man als Brautpaar generell wenig Mitspracherecht bei der eigenen Hochzeit?

 

„Hast du schon ein Kleid?“, fragte er neugierig und ich wusste, er wollte auf diese Tour herausfinden, was ich an der Hochzeit tragen würde, aber da ich mich ja noch nicht mal nach einem Kleid umgesehen hatte, konnte ich ihm auch nichts sagen.

 

„Wir sehen uns morgen. Ich liebe dich“, umging ich also seine Frage und legte auf.

 

„Ich meine, wir haben einen großen Vorteil“, bemerkte meine Mutter als wir am nächsten Abend alle zusammen im Restaurant saßen und die einzelnen Sachen testeten. „Wir haben den Promibonus“, schlussfolgerte sie und sah meinen Vater, Orlando und mich verwundert an, als wir nicht wussten, wovon sie sprach. „Sobald du mit Orlando bei den einzelnen Läden auftauchst, werden die sich überschlagen, um alles rechtzeitig hinzubekommen.“

 

Da hatte sie allerdings Recht. Ich konnte mir, dank des übernervösen Restaurantleiters, bildlich vorstellen, wie die einzelnen Geschäftsleiter im Dreieck springen würden, wenn Orlando auf einmal in ihren Geschäften auftauchen würde und sie für seine Hochzeit einspannen würde.

 

„Für dein Kleid wird wohl ein Bild im Portemonnaie und Orlandos Kreditkarte reichen. Das darf er nämlich nicht sehen“, führte meine Mutter zwinkernd weiter aus und ich musste lachen. Andere Frauen besorgten sich Wedding Planer oder Ähnliches, ich brauchte einfach nur meine Mutter und meine Hochzeit war von vorne bis hinten geplant.

 

„Oh mein Gott, es tut mir so unendlich leid“, stammelte der Kellner als ich merkte, wie etwas Kaltes plötzlich über meinen Körper floss. Als ich langsam an mir hinuntersah, war der große nasse Fleck auf meiner Bluse und meiner Jeans nicht zu übersehen. Sofort kam der Restaurantleiter zu uns geeilt mit tausenden von Stoffservietten und versuchte, das Malheur seines Kellners zu beseitigen.

 

„Kein Problem, dein erster Tag?“, fragte ich den jungen Mann und er nickte beschämt.

 

„Und auch sein letzter“, bemerkte der Leiter und sah den Jungen wütend an. Ich sah den Mann entgeistert an. War das wirklich sein Ernst? Der Junge machte einen kleinen Fehler und er war draußen? Er war doch erst 15 und war wahrscheinlich mehr als aufgeregt gewesen, uns bedienen zu müssen.

 

„Stellen Sie auch die Kellner bei unserer Hochzeit?“, fragte ich, während der Junge immer noch versuchte das Wasser aufzuwischen.

 

„Keine Sorge, ich werde geeignete Leute aussuchen, mit langjähriger Erfahrung“, versicherte der Leiter mir in dem Glauben, dass ich das hatte hören wollen. Wahrscheinlich hielt er mich für eine dieser hochnäsigen Promitussis, die bei einem Glas Wasser direkt ausrasteten. Ich war jedoch selbst einmal Kellnerin gewesen und wusste wie es war, auf dieser Seite zu stehen.

 

„Ich möchte, dass er bei der Hochzeit für unseren Tisch verantwortlich ist“, sagte ich und sowohl der Leiter als auch der Junge sahen mich mit großen Augen an. Anscheinend konnten sie nicht glauben, was ich da gerade gesagt hatte. Aber ich war mir sicher: diesen Fehler würde er nicht noch einmal machen und er hätte dadurch einiges an Selbstvertrauen gewonnen. Ebenso würde der Leiter vielleicht lernen, besser mit seinen Leuten umzugehen.

 

„Das war eine gute Entscheidung, Liebling“, hauchte Orlando mir ins Ohr und ich legte meinen Kopf kurz an seinen. Er hatte direkt nach seiner Ankunft in Manchester sein Handy ausgeschaltet und mir erzählt, dass er mir Aleen ausgemacht hatte, dass sie sich in Zukunft nur bei ihm melden konnte, während ich arbeitete, und dass er nur einen Termin pro Woche wahrnehmen würde, außer natürlich es ging um einen neuen Film. Außerdem hatte er den Samstag zum Familientag ernannt, an dem wir Ausflüge machen würden. Wenn das alles so realisierbar war, dann würden wir zumindest ein halbwegs normales Leben führen können.

 

„Ich bin froh, dass du bei mir bleibst“, sagte Orlando als wir am Abend dann endlich ins Bett gingen. Anscheinend nagte es immer noch an ihm, dass ich ihm den Verlobungsring entgegen geschmissen hatte.

 

„Meine Reaktion tut mir wirklich leid, aber ich wusste einfach nicht mehr weiter“, versuchte ich zu erklären und er drückte mich an sich. Es tat gut, wieder in seinen Armen zu sein und ich fühlte mich an diesem Ort richtiger als irgendwo anders. Da wo Orlando war, da war mein zu Hause.

 

 

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