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Kapitel 6

 

Die Priesterin

 

 

 

Ich stand vor der großen Scheintür* des Amun-Tempels. Wie jeden Morgen bei Sonnenaufgang würden wir unsere täglichen Rituale zu Ehren Amuns beginnen. Ich hatte sie schon viele Male mitgemacht, doch immer noch erfüllten sie mich mit einer Ehrfurcht, die ich mir nicht zu erklären vermochte. Doch heute wurde mir eine besondere Ehre zuteil. Lange hatte ich durch eiserne Disziplin und gutes Benehmen darauf hingearbeitet und endlich wurden meine Bemühungen honoriert. Ich würde an diesem Tag diejenige sein, die die Scheintür wieder schloss und verriegelte. Dieser Teil des Rituals wurde nur Priesterinnen auferlegt, denen der Hohepriester großes Vertrauen schenkte. Wenn dieses Ritual nicht gewissenhaft durchgeführt wurde, konnte dies Amuns Zorn auf Ägypten lenken.

 

Etliche Felder würden verdorren, der Kinderseegen verebben oder die Viehzucht zum Erliegen kommen. Für viele war also das Ausführen dieses Rituals eine große Herausforderung. Doch ich wusste, was mich erwartete. Ich hatte während der Unterweisungen des Hohepriesters immer mit voller Aufmerksamkeit gelauscht, während andere Mädchen sich nur um ihr Aussehen scherten. Was bedeutete schon das Aussehen, wenn man Amun dienen wollte? Er kümmerte sich nicht darum, wie man aussah und wie man sich nach außen hin gab. ,

 

Vor Amun zählte nur das, was man wirklich war. Vielleicht hatte mich der Hohepriester aus genau diesem Grund erwählt: weil ich reinen Herzens war und ich außer meiner Aufgabe keine höhere Macht anstrebte. Ich tat das, was mir gesagt wurde und kannte mich sehr gut mit allen Ritualen und Gebräuchen aus. Mein ganzes Leben lang hatte mich meine Mutter die Ehrfurcht vor den Göttern gelehrt, hatte mich ermahnt, sie nie zu verleumden. Ich hatte meinen Lebensinhalt daraus gemacht. Die meisten anderen Mädchen hier im Tempel erhofften sich nur einmal einem wohlhabenden Höfling zu begegnen, der sie ehelichen würde. Ich aber wollte gar keinen Mann an meiner Seite. Meine ganze Liebe galt Amun.

 

Der angenehme Geruch von Weihrauch stieg mir in die Nase. Wenn ich ihn roch, fühlte ich mich der Götterwelt näher, fühlte ich mich als könnte ich Amun und auch Mut direkt neben mir spüren. So als würden sie zu mir sprechen. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl eine schützende und unterstützende Hand auf meinen Schultern zu spüren, die mich leitete und unterstützte. Oft redete ich während der Zubereitung der Opfer mit dem Hohepriester über meine Erfahrungen und immer wieder bestätigte er mir, dass Amun und Mut über mich wachten. Ich verstand es nicht und tat es als eine Versinnbildlichung ab, als eines der vielen Symbole, mit denen er gerne seine Sprache schmückte.

 

Doch als wir die Opfer dargereicht, die Myrrhe verbrannt und die Götter beschworen hatten, merkte ich es. Alle anderen Anwesenden waren bereits in unseren Teil des Tempels gezogen, um dort den Opferumlauf vorzubereiten. Wie jeder andere auch, dem diese Ehre zuteil wurde, musste ich die Scheintür alleine schließen und verriegeln. Gewissenhaft beschwor ich ein letztes Mal Amun und plötzlich spürte ich wieder diesen unterstützenden Druck auf meiner Schulter. Er war nicht fest, gerade so, dass man es spüren konnte. Doch als ich meinen Kopf leicht in die Richtung drehte, war dort nichts zu sehen. Ich rief also das Opfer aus und besprengte die Wände der Scheintür mit Wasser.

 

Die Präsenz hinter mir blieb und sie war mir eindeutig freundlich gesinnt. Das Gefühl, das ich hatte, erinnerte mich an das Gefühl, das ich hatte, wann immer mein Vater in unser Haus eingetreten war. Als Gesandter hatte er für den Pharao viele Reisen unternommen und war nur selten in seinem Haus in Theben gewesen, wo auch wir verweilten. Doch wenn er dort gewesen war, hatte ich mich immer sicher und geborgen gefühlt. Er hatte mich Diplomatie und Standhaftigkeit gelehrt. Gerade als ich die Fußspuren entfernt hatte, löste sich der leichte Druck wieder und ein schwacher Luftzug zog an meiner Wange vorbei in Richtung der Scheintür. Als ich die Tür versiegelte, spürte ich jedoch eine andere Präsenz. Sie war anders als die, die ich zuvor noch gespürt hatte, realer. Und dennoch hatte sie etwas Erhabenes. Ich spürte wieder einen Windzug hinter mir, doch dieses Mal war ich mir sicher, dass es keiner der Götter war, sondern der Atem eines Menschen.

 

Als der Atem meine Haut erreichte, spürte ich wie sich an dieser Stelle die dünnen, hellen Haare, die meine Haut leicht bedeckten, aufstellten. Ich schloss kurz meine Augen, versuchte meine Umgebung genau wahrzunehmen.

 

Ich hörte das weitentfernte Gelächter der anderen, die sich bereits in unserem Teil des Tempels befanden, ebenso hörte ich das leise Zwitschern der Vögel, die einmal im Jahr nach Ägypten kamen, und ich konnte genau erkennen, wo die Person hinter mir stand. Ebenso konnte ich hören, dass er oder sie zwar unangestrengt aber dennoch etwas aufgeregt war. Der Atem war nicht tief, aber etwas schneller, fast unregelmäßig. Auch mein Atem wurde schneller. Mein Herz vermochte mir zu versichern, dass keine Gefahr drohte, doch mein Kopf schien anderer Meinung zu sein. Er ließ mein Herz ebenfalls schneller schlagen und meinen Atem sich beschleunigen. Ich rief mich innerlich zur Ruhe. Ich war eine Priesterin, mein Herz musste immer die Oberhand behalten, denn nur das Herz war das innere, persönliche Haus der Götter. Der Kopf ließ sich zu leicht manipulieren, das Herz jedoch nicht.

 

Dann spürte ich plötzlich eine Hand auf meinem rechten Arm liegen. Sie war warm und die Berührung schreckte mich nicht ab. Sie hatte sogar etwas Wohliges und Beruhigendes. Vorsichtig drehte ich mich um, meine Augen noch geschlossen. Als meine Füße zum Stillstand kamen und ich meine Augen öffnen wollte, spürte ich wie ein plötzlicher Luftzug die Scheintür verließ und genau durch meine Brust zu gehen schien. Als ich die Augen dann öffnete, sah ich das erstaunte Gesicht eines jungen Mannes. Er war vielleicht ein oder zwei Jahre älter als ich, aber in seinem Blick lag eine Weisheit, die man nur mit vielen Jahren erlangen konnte. Ohne ihn fragen zu müssen, wusste ich, dass auch er den Luftzug gespürt hatte, denn plötzlich sah er an sich hinunter und nicht einmal einen Wimpernschlag später drang die Luft auch wieder durch mich und verschwand wieder hinter der Scheintür. Das Gefühl, das mir dieser Luftzug gab, war dasselbe, welches ich immer spürte, wenn ich Amun und Mut huldigte. Es war genau dieses beschützende, wohlige Gefühl gewesen und ich sah dem jungen Mann vor mir an, dass er es auch gespürt hatte.

 

Die Zeit, die wir uns gegenüber standen und uns nur in die Augen sahen, kam mir vor wie eine Ewigkeit. Seine Augen zeugten von so vielen Erlebnissen und Erfahrungen. Von Leid und Trauer, von Glück und Frohsinn. In ihnen lag so viel, dessen Ergründung mich reizte. Sie schienen tiefer zu sein als sein Alter es erlauben dürfte und ich war mir sicher, er war von den Göttern gesegnet worden. Ich spürte eine Macht in ihm, die ich noch nicht zu benennen vermochte, doch sie zog mich unweigerlich an. Nicht weil ich hoffte, er würde sie mit mir teilen, sondern weil ich sicher war, er würde mich beschützen können. Unweigerlich, ohne es zu wollen, glitten meine Augen über seinen Körper. Er trug eine Tunika aus weißem Leinen, die jedoch seinen muskulösen Körper nicht versteckte, und sein Gürtel war mit Edelsteinen bestückt, in der Mitte das Zeichen des Pharaos.

 

Ohne zu zögern fiel ich auf die Knie. Nun wusste ich, wer er war. Er war der Sohn des Pharao, er war Ramses. Ich erhob meinen Blick nicht, als er sanft lachte. Ich war beschämt. Ich hatte ihm direkt in die Augen gesehen, eine sehr respektlose Geste für eine einfache Priesterin.

 

„Ihr müsst vor mir nicht niederknien," sagte er sanft und kniete sich selbst hin. Ich erhob meinen Blick immer noch nicht. Erst, als er seine Hand unter mein Kinn schob und meinen Kopf sanft nach oben drückte, blickte ich ihn wieder an. Dann reichte er mir seine Hand und bat mich, mich wieder aufzurichten.„Eine schöne Frau, wie Ihr es seid, sollte nicht niederknien," sagte er und lächelte mich an. Wieder durchfuhr mich ein Gefühl, das ich bis dahin noch nie zuvor vernommen hatte. Mein Atem wurde immer kürzer, mein Herz schlug so schnell, dass ich dachte, es müsste jeden Moment aus meiner Brust springen und mein Magen… Das Gefühl konnte ich nicht richtig beschreiben.

 

„Meine Anmaßung tut mir leid," sagte ich scheu und blickte wieder zu Boden. Doch er griff meine Hand und hauchte einen Kuss auf sie. Wieder durchfuhr mich ein wohliges Gefühl.

 

„Seht mir in die Augen und nennt mir Euren Namen, Priesterin.“ Seine Worte befahlen, doch sein Ton bat darum. Er strahle eine sanfte Autorität aus, der ich mich nicht entziehen konnte, und mein Herz wollte es auch nicht. Ich richtete meinen Blick wieder auf den seinen und sofort begann mein Körper leicht zu zittern.

 

„Mein Name lautet Nefertari merit-en-mut, Eure Hoheit," sagte ich.

 

„‘Die schönste der Schönen, geliebt von Mut‘. Ein prachtvoller Name für eine einfache Priesterin," sagte er und ich erschauderte. War es richtig gewesen, ihm meinen vollen Namen zu nennen? Oder war ich nun endgültig zu weit gegangen?

 

„Ihr braucht Euch nicht unwohl zu fühlen. Ihr habt Euch diesen Namen nicht ausgesucht, doch er ist einer Königin würdig.“ Er hatte Recht. Und dann schlug die Erleuchtung in mich ein. Sein Voller Name war Ramesi su-meri-amun, was so viel bedeutete wie ‚Re ist der, der ihn gebar, geliebt von Amun‘. Amun und Mut. Ihre heilige Hochzeit wurde während des Opet-Festes gefeiert. Der Pharao verkörperte immer Amun und seine Gemahlin Mut. Er war von Amun geliebt und der zukünftige Pharao, ich war von Mut geliebt und die zukünftige Große Königliche Gemahlin. Die Götter hatten dieses Treffen vorherbestimmt. Sie hatten unsere Zusammenkunft sogar mit ihrer Anwesenheit gesegnet. Sie hatten entschieden, wie ich ihnen zu dienen hatte und ich war mir darüber im klaren, dass ab dem Zeitpunkt, an dem Ramses mich erblickt hatte, mein Platz ein seiner Seite vorbestimmt worden war. Es gab keinen anderen Weg. Die Götter hatten entschieden und wer waren wir, diese Entscheidung in Frage zu stellen? Er lächelte mich sanft an, nahm ein letztes Mal mein Hand und küsste sie sanft.

 

„Nefertari!“, hallte es durch die Tempelmauern und ich wusste, ich musste meiner Pflicht nachgehen. Ich verneigte mich und wollte dann gehen, doch er nahm meine Hand.

 

„Bitte geht nicht! Ich nehme Euch noch heute mit nach Memphis," sagte er, doch ich schüttelte meinen Kopf. Wir durften nichts überstürzen. Die Rituale, zu denen ich gebrauch wurde, mussten weiterhin ausgeführt werden, ansonsten würde Ägypten in ein Chaos gestürzt. Zumindest heute musste ich sie noch beenden. Was morgen passierte, wusste ich nicht. Er verstand mein leichtes Kopfschütteln sofort und ließ mich los. Ich wusste, er würde es nicht als Ablehnung verstehen, wusste dass, er es als Aufschub verstehen würde. Er nickte lächelnd.

 

„Ich werde zum Opet-Fest zurückkehren," sagte er und ging dann, ohne einen weiteren Blick zurückzuwerfen.

 

Ramses kam ein weiteres Mal zum Tempel, doch wir mussten uns verstecken. Bereits unser unverhofftes Treffeb einige Wochen zuvor hatte die Missgunst des Hohepriesters auf mich gelenkt und er war längst nicht mehr so gut auf mich zu sprechen, wie er es einst gewesen war. Auch für Ramses gab es Schwierigkeiten bei unserer Zusammenkunft. Er hatte seinem Mentor von mir berichtet, ihm mitgeteilt, dass er dem Pharao von mir berichten wollte, sodass er mich aus dem Tempel holen konnte, doch der Mentor hatte es ihm verboten. Er hatte ihm sogar verboten, mich nochmals zu sehen. Doch weder er noch der Hohepriester konnten uns aufhalten. Die Götter hatten über unser Schicksal entschieden und wir würden es erfüllen, was auch immer wir dafür tun mussten.

 

„Beim Opet-Fest werde ich dich meinem Vater vorstellen," sagte er und ergriff wieder meine Hand. Das Feuer, das in mit brannte, verebbte nicht mehr. Es brannte und brannte und jeder Blick, mit dem er mich bedachte, schürte das Feuer. Wenn er mich dem Pharao vorstellte und er mich für würdig betrachtete, dann würde sich niemand unserem Schicksal mehr entgegenstellen können. Doch ich hatte nicht mit der Hinterlist anderer gerechnet.

 

Der Hohepriester war außer sich. Solch eine Anmaßung unter seiner Führung, und dann auch noch eine seiner fleißigsten Priesterinnen. Er konnte nicht glauben, welche Schande ich über den Tempel gebracht hatte. Er verstand es nicht, genau wie die anderen, die schon mehrere Wochen über mich tuschelten. Natürlich waren meine Begegnungen mit Ramses nicht ungesehen und ungehört geblieben und einige, die mir nicht gut gesinnt waren, hatten es für ihre Zwecke missbraucht und anders wiedergeben, als es sich tatsächlich abgespielt hatte. Der Hohepriester verbot mir mich während des Opet-Festes, welches in wenigen Tagen stattfinden würde, zu zeigen. Er ordnete sogar an, dass ich zu meiner Familie zurück gebracht wurde.

 

Auch meine Mutter war mehr als unerfreut über meine Begegnung mit dem Sohn des Pharaos, denn sie hatte Angst. Schon alleine ihr Name, Anchesenit merit-en-aton, ‚Sie lebt für den Vater, geliebt von Aton‘, machte ihre Herkunft klar, und damit auch die meine. Vor vielen Jahren hatte ihre eigene Mutter sie versteckt, einer vertrauensvollen Amme gegeben, um sie vor der Verfemung zu schützen. Und nun hatten die Götter entschieden, dass ihre Tochter dieser Gefahr wieder ausgesetzt werden würde. Auch sie verbot mir, das Opet-Fest zu besuchen und nur innerhalb der Mauern unseres Dorfes zu bleiben. Sie war der Meinung, sie konnte den Willen der Götter noch ändern, dieses vermeintliche Unheil von uns allen abwenden. Doch ich wusste, dass es sinnlos war. Ich wollte es auch nicht. Selbst wenn ich Ramses nur ein einziges Mal gesehen hatte, vermisste ich seinen Anblick, vermisste den Geruch, vermisste seinen Atem zu hören und ich spürte, dass es auch ihn zerriss, mich nicht sehen zu können.

 

Nur wenige Tage nachdem ich zu meinen Eltern geschickt wurde ertönte nachts ein Geräusch an meinem Fenster. Als ich die Kerze in meinem Zimmer erleuchtete, sah ich eine kleine Papyrusrolle, die auf dem Boden lag.

 

„Ich weiß, du wirst festgehalten. Treffe mich an den Grenzen eures Dorfes.“ Es war eine Botschaft von Ramses. Das Opet-Fest hatte gerade erst begonnen und er würde noch 3 Tage lang in Theben verweilen. Natürlich zog mich der innere Drang zu ihm an die Grenzen des Dorfes und ich hoffte inständig, dass niemand mich gesehen oder gar verfolgt hatte. Als ich dort ankam sah ich ihn sofort. Er lächelte mich an und schloss mich in seine Arme. Aber ich sah auch Besorgnis in seinen Augen.

 

„Sie haben mich hierher zurück geschickt, damit wir uns nicht sehen, damit ich nicht mit dir nach Memphis komme.“ Ich spürte, wie die Tränen, die ich gegenüber meinen Eltern oder dem Hohepriester nicht vergossen hatte, sich nun ihren Weg nach draußen bahnten. Wenn die Götter doch wollten, dass wir zusammen waren, warum machten sie es uns so schwer? Bildete ich mir das alles nur ein? Hatte ich mein Herz doch nicht so weit für die Götter geöffnet, sondern war einfach nur einfältig?

 

„Habe keine Angst, Nefertari. Die Götter haben und gesegnet.“ Seine Worte klangen ehrlich. Während er weiterredete, legte er einen Arm um mich und entfernte sich mit mir von dem Dorf, in dem ich aufgewachsen war.

 

„Ich habe bereits mit meinem Vater gesprochen und er ist einverstanden. Er versteht den Willen der Götter und bestätigte mir, dass wir nicht dagegen handeln sollten. Alle, die es tun, seien töricht.“ Ich sah ihn ungläubig an. Konnte er den Hohepriester wirklich als töricht bezeichnen. Er lachte nur sanft über mein entsetztes Gesicht und redete unbehelligt weiter.

 

„Morgen werden wir nach Memphis zurückkehren, du wirst meine Gemahlin und als Leiterin des Hofstaats direkt Tuja dienen. Deinen Eltern wird morgen eine Nachricht zukommen, in der sie von deiner Abreise erfahren werden.“

 

Dann brachte er mich auf sein Schiff und küsste mich zärtlich auf die Wange. Das Gefühl, das mich durchströmte war komisch. Ich fühlte mich wohl und geborgen, das Feuer in mir loderte immer weiter auf. Doch gleichzeitig hatte ich das Gefühl, weggezogen zu werden, hinter eine Wand. Hinter dieser Wand fühlte sich die Berührung an meine Wange zwar immer noch vertraut an, aber nicht mehr ganz so verzaubernd und atemberaubend.

 

 

Ich merkte wie mein Körper schwerer wurde und als ich meine Augen öffnete lag ich ihn meinem Bett. Neben mir lag Dominic der mir wohl gerade einen Kuss auf die Wange gegeben hatte, um mich aufzuwecken. Ich war ihm schon fast etwas böse, dass er mich aus diesem wunderbaren Traum gerissen hatte. Ich hatte mich so … anders gefühlt. Doch ich hatte auch sofort ein schlechtes Gewissen ich hatte davon geträumt, jemand anderen zu lieben als ihn und diese Liebe war inniger als sie mit ihm je werden würde. Gab es solch eine Liebe tatsächlich oder war sie nur das Ergebnis meiner blühenden Fantasie? Ich konnte es nicht sagen, denn ich hatte noch nie so geliebt.

 

 

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* Scheintür: Eine Scheintür ist das Abbild einer Tür, das in den Felsen gemeißelt oder auf eine Wand gemalt ist. Meist sind Scheintüren bunt bemalt und reich verziert. Die Idee der Scheintür findet sich in vielen Kulturen, im alten Ägypten wie bei den neolithischen Erbauern von Cotswold Severn tombs, bei den Etruskern (beispielsweise in Viterbo) und in sardischen Felsengräbern (Domus de Janas). Auch urartäische Tempel wie Meher Kapısı haben Scheintüren. ~ Auszug aus Wikipedia

 

 

 

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