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Kapitel 3

 

A little street where old friends meet

 

 

 

 

Die Luft hatte sich allemal verändert. Nicht, dass sie besser geworden wäre, seitdem Eleodora Beutlin und ihr Begleiter Saradas Brandybock die Mauern von Bree passiert hatten. Eigentlich war genau das Gegenteil der Fall gewesen. Außerhalb der Stadt hatte die Luft wenigstens die Möglichkeit gehabt, sich in der weiten Landschaft zu verteilen. Hier schien es beinahe so, als ob die Mauern selbst die kleinste Zirkulation verhinderten.

Sobald sie durch das Tor getreten waren, hatte die junge Hobbitdame das Gefühl gehabt, ihr würde die Kehle zugeschnürt, als wäre alles, was noch zum Atmen übrig blieb, der beißende Gestank von Alkohol, Pfeifenkraut, Rauch und Exkrementen. Bree war kein Ort, an dem sie freiwillig länger verweilen würde als sie musste, und sie verstand, warum selten Hobbits diese Stadt besuchten. Sie konnte nicht begreifen, wie irgendjemand überhaupt lange hierbleiben wollte, geschweige denn leben konnte.

Doch wahrscheinlich empfanden die Menschen und Zwerge, die hier verkehrten, es als nicht so schlimm wie die Hobbits, die normalerweise den wohligen Geruch von frisch geschnittenem Gras, der leichten Brise nach einem prächtigen Sommergewitter oder den Geruch ihrer Blumen über alles schätzten. Um ehrlich zu sein hätte Eleodora in diesem Moment einfach alles gegeben, um an einem Strauß mit Blumen aus dem Auenland riechen zu können, doch das war ein Ding der Unmöglichkeit.

„Und was willst du jetzt genau hier in Bree?“, fragte Saradas sie, als die beiden vor dem Eingang vom Gasthaus Zum Tänzelnden Pony anhielten. Um ehrlich zu sein hatte Eleodora keinen blassen Schimmer, was genau sie hier wollte, was sie erwartete hier zu finden. Aber das konnte sie natürlich unmöglich zugeben. Sie war eine Beutlin und das beinhaltete auch eine gewisse Sturheit.

„Es gibt einige Fragen, auf die ich Antworten brauche, wie du mittlerweile wissen müsstest“, sagte sie und versuchte dabei so wenig wie möglich durch den Mund zu atmen, damit sie diese Luft ekelerregenden Luft nicht mehr als nötig ausgesetzt war. Sie hatte die Hoffnung, dass, wenn sie einmal das Gasthaus erreicht hatte, der Gestand im Inneren etwas verflog und sie dort in Ruhe über alles nachdenken konnte. „Wenn du willst, gehe deinen Geschäften nach und kehre dann nach Hause zurück. Deine Mutter macht sich bestimmt Sorgen, wenn du länger weg bleibst“, fügte sie an ihren jungen Verwandten noch hinzu.

Der aufgeweckte Hobbit sah sie jedoch nur belustigt an. „Glaubst du wirklich, meine Mutter würde sich weniger Sorgen machen, wenn ich dich hier alleine lassen würde?“ Es war durchaus berechtigt, diese Vermutung anzustellen, und Eleodora wollte sich den Ärger nicht einmal vorstellen, den Saradas bekommen würde, wenn er ohne sie wieder zurückkehrte. „Egal wie lange es dauert, sie wird sich so oder so sorgen, solange wir nicht beide wieder bei ihr ankommen.“

Endlich am Gasthaus angekommen, wunderte sich Eleodora darüber, dass der Gastwirt sogar extra Zimmer für Hobbits eingerichtet hatte, war aber froh darüber, nicht in dem Bett eines Menschen schlafen zu müssen, in dem sie sich wie ein kleines Kind gefühlt hätte. Es war schon unbehaglich genug, bei jedem Schritt darauf achten zu müssen, nicht von dem betrunkenen Großen Volk umgerannt zu werden.

Da beide Hobbits von der langen Reise ziemlich erschöpft gewesen waren, hatten sie sich entschlossen, erst einmal auszuruhen, bevor jeder von ihnen seinen eigenen Angelegenheiten nachhängen würde. Und so machten sie sich erst einmal auf in ihr hobbitgerechtes Zimmer und legten sich auf die für sie vorbereiteten Betten. Keiner von beiden fand es in irgendeiner Weise seltsam, mit dem anderen das Zimmer zu teilen. Für solche Gedanken war zumindest Saradas noch viel zu jung. Und Eleodora hatte schon früh feststellen müssen, dass keiner der Edelhobbits im Auenland ihren Ansprüchen oder Vorlieben entsprach, auch wenn sie in dieser Hinsicht nur wusste, was sie nicht mochte, und nicht, was sie mochte.

In dem ungemütlichen Bett liegend musste Eleodora unweigerlich an ihre Mutter und die Schatulle denken, die sie ganz tief in ihrem Rucksack versteckt hatte. Was hatte das alles zu bedeuten? War das vielleicht der Schatz, den Billa von ihrem Abenteuer mitgebracht hatte? Aber hatten die anderen Hobbits nicht immer von einer Truhe voll Gold gesprochen? Von dem unsäglichen Reichtum, der ohne jeden Zweifel in den Gängen von Beutelsend versteckt sein musste und von dem Eleodora selbst nie auch nur das kleinste Stück gesehen hatte?

Von dieser Schatulle konnten sie gewiss nicht gesprochen haben, denn in ihr war kein einziges Stück Gold, nur andere Schätze, die wahrscheinlich für Billiana Beutlin weitaus mehr Wert gehabt hatten, als alles Gold, das sie auf ihrer Reise gesehen hatten. Aber wenn diese Schatulle und ihr Inhalt tatsächlich so wertvoll waren, warum hatte Eleodoras Mutter sie einfach ihren Verwandten überlassen? Warum hatte sie sie nicht behalten? Es waren eindeutig Erinnerungsstücke von ihrer Reise, das zeigten alleine schon die Eichelknöpfe. Hatte sie sich vielleicht nicht erinnern wollen? War irgendetwas bei dem Abenteuer vorgefallen, was sie nie erwähnt hatte und vielleicht vergessen wollte?

Als Eleodora merkte, dass es trotz ihrer Erschöpfung keinen Sinn hatte zu schlafen, stand sie vorsichtig aus ihrem Bett auf. Saradas war schon vor einiger Zeit, eigentlich direkt nachdem sein Kopf das ziemlich harte Kissen berührt hatte, eingeschlafen und sie wollte ihn wirklich nicht wecken. Daher schlich sie sich auf leisen Sohlen aus dem Zimmer hinaus.

Im Schankraum des Gasthauses war es mittlerweile bedeutend leerer geworden als noch zu ihrer Ankunft, und nur noch die Standhaftesten, oder die Nüchternen belustigten sich mit kleinen Spielen, während sie versuchten, die Kälte der Nacht hinter sich zu lassen. Eigentlich hätte Eleodora sich als Hobbitdame hier sehr unwohl fühlen müssen, vor allem weil es beinahe nur noch Zwerge waren, die sich hier aufhielten, aber die Geschichten ihrer Mutter hatten ihr Herz für diese nach außen hin so schroff wirkenden Reisenden geöffnet. 

„Was macht ein junge Hobbit wie Ihr es seid zu dieser Zeit noch außerhalb der Kammern?“, spöttelte einer der bereits etwas betrunkeneren Zwerge und seine Genossen prusteten laut. 

„Ich wüsste nicht, was es Euch angeht, Herr Zwerg.“ Eleodora versuchte ihre Stimme stark zu halten, denn von ihrer Mutter hatte sie gelernt, dass man Zwergen niemals eine Schwäche zeigen sollte, sonst nahmen sie einen nicht ernst. 

„Jetzt weiß ich, was die Verräter an den Hobbits so gemocht haben“, sagte er amüsiert zu einem seiner Begleiter und stand auf, um näher an Eleodora heranzutreten.  Er war zwei Köpfe größer als sie und er war ihr so nahe gekommen, dass einzelne Härchen seines langen schwarzen Bartes die zarte Haut ihres Dekolletés berührten. „Sie haben ein gewisses Feuer in sich.“ Wäre Eleodora nicht die Tochter ihrer Mutter gewesen, sondern irgendeine andere Hobbitdame aus dem Auenland, hätte sie sicherlich vor Angst gezittert. Doch dazu würde sich die Tochter von Billiana Beutlin sicherlich nicht herablassen. Im Gegenteil, als der betrunkene Tunichtgut auch noch eine Strähne ihres dicken dunkelbraunen Haares in seine klobige Hand nahm, schlug sie diese entschlossen zurück.

„Ihr solltet aufpassen, dass Ihr Euch an diesem Feuer nicht verbrennt, Herr Zwerg.“ Bei dieser Warnung standen sofort alle anderen Zwerge am Tisch auf, um die Ehre ihres Anführers zu verteidigen. Alle, außer einem. Er schien noch etwas jünger zu sein als die anderen. Auf den wenigen Zentimetern Haut, die man unter der feuerroten Mähne erkennen konnte, hatten sich noch nicht so viele Falten gebildet, und seine Augen waren noch nicht so eiskalt wie die seiner Gefährten. „Sind wir nicht gekommen, um unser Spiel zu beenden?“, fragte er ruhig und zog so die Aufmerksamkeit der anderen Zwerge auf sich.  Diese Chance nutzend zog Eleodora sich an den Kamin, außer Sichtweite der Zwergengruppe, zurück, um sich an dessen noch leicht knisterndem Feuer zu wärmen. 

„Ihr solltet vorsichtig sein, wen Ihr verärgert“, hörte sie dann nach einiger Zeit eine leise Stimme neben sich. „Das war Igrim. Er war einst einer der Wachen in den Blauen Bergen, doch er wollte nicht zum Einsamen Berg zurückkehren und streift seitdem durch diese Lande, als seien es seine eigenen.“ Eleodora blickte neben sich und sah dort einen jungen Mann sitzen, der ihr bisher noch gar nicht aufgefallen war.

„Er hat von Verrätern gesprochen.“ Diese Bezeichnung war Eleodora nicht entgangen und sie ahnte bereits, wem diese gegolten hatte. Es gab nicht viele Zwerge, die mit Hobbits jemals in Kontakt gekommen waren, zumindest nicht soweit sie wusste. Um genau zu sein kannte sie nur 13 von ihnen.

„Er und die anderen sind der Meinung, dass man den Erebor niemals hätte teilen sollen. Eine Schwäche von Durins Blut nennen sie es und haben sich deswegen der Führung des Königs entzogen. Sie leben alleine, im Dunklen“, erklärte ihr der Fremde, den sie immer genauer beäugte. Seine Kleidung war verschlissen und sah so aus, als hätte er alle Wälder Mittelerdes mit ihnen bewandert, ohne auf den Wegen zu gehen. Sie sah bedeutend älter aus als er selbst es schien, ging sie doch nicht davon aus, dass er die Kleidung eines anderen Mannes trug.

„Wie lautet Euer Name?“ Irgendetwas in dem Gesicht des Mannes kam ihr so unheimlich vertraut vor, dass sie keine Angst vor ihm haben konnte, selbst wenn sie es vielleicht gesollt hätte. Es erinnerte sie an ihre Mutter, an Heimat, ohne dass sie genau beschreiben konnte, warum.

„Ich habe mit den Jahren viele Namen getragen. Hier in Bree nennen sie mich Streicher. In Rohan bin ich als Thorongil bekannt.“ Sie sah ihn abwartend an, als er die Bezeichnungen aus verschiedenen Winkeln dieses Erdteils so aufzählte. Viele Namen zu haben war sicherlich kein gutes und vertrauenswürdiges Zeichen. Normalerweise brauchte man so etwas nur, wenn man seine wahre Identität verbergen wollte. „Aber Ihr, meine liebe Eleodora, Ihr werdet mich wahrscheinlich am besten als Estel in Erinnerung haben.“

Der erstaunte Seufzer, der ihr auf einmal entfuhr, und die stürmische Umarmung, mit der sie den um einiges größeren Menschen nun bedachte, ließen ihren Gegenüber auflachen. Er hatte sie selbst nach all den Jahren, die er sie nur aus der Ferne beobachtet hatte, direkt wiedererkannt. Es wunderte ihn jedoch nicht, dass sie ihn nicht erkannt hatte. Damals, als sie und ihre Mutter Bruchtal verlassen hatten, war er noch ein kleiner Junge gewesen, doch im Gegensatz zu ihr war er noch gewachsen.

Natürlich erinnerte sich Eleodora direkt daran, woher sie diesen Namen kannte, doch sicherlich hätte sie ihren alten Freund aus Kindertagen nicht in diesem Mann vermutet. Er war so erwachsen, so… groß geworden. Als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, da war Estel gerade einmal so groß gewesen wie sie. 

„Wie kommt es, dass du hier bist, in Bree?“, war die erste Frage, die sie nach einigen wirren Wörtern zusammenhängend formulieren konnte, so überrascht wie sie war.

„Sagen wir, nachdem ich alt genug war, habe ich das Auenland nie vollkommen aus den Augen gelassen.“ Er beließ es bei dieser Aussage, doch Eleodora konnte sich denken, dass mehr dahinter steckte, auch wenn sie es wahrscheinlich nie herausfinden würde. Die beiden redeten lange über vergangene Zeiten und mit Bedauern musste Eleodora hören, dass Estels Mutter Gilraen bereits vor einiger Zeit verstorben war. 

Sie hatte nur gute und fröhliche Erinnerungen an diese einfühlsame und gütige Frau gehabt und sie war sich sicher, dass Bruchtal nicht mehr dasselbe war ohne sie, und dass Estel es deswegen verlassen hatte. Im Gegenzug sprach Estel ihrer Mutter ein Lob aus, dass Billiana Beutlin keinen Tag älter aussah als damals, als sie zusammen mit ihrer Tochter Bruchtal verlassen hatte.

„Ich habe mich oft nach eurer Gesellschaft gesehnt, als ich in Hobbingen angekommen war“,  gestand Eleodora etwas wehmütig. Der Gedanke an ihre ziemlich einsame Kindheit in Hobbingen, in der alle sie wie eine Auswärtige behandelt hatten, war kein schöner, aber sie konnte ihn nicht verhindern. Erst als der Himmel bereits langsam heller wurde, übermannte endlich auch Eleodora die Müdigkeit und sie verabschiedete sich von ihrem alten Freund. Jedoch nicht ohne ihm das Versprechen abzunehmen, nach einem Nickerchen gemeinsam das Brot zu teilen.

Dank ihres jungen Begleiters war das Nickerchen jedoch kürzer, als Eleodora es sich vielleicht gewünscht hätte. Bereits mit dem Krähen des ersten Hahnes war Saradas wach und ausgeruht, und drängte sie, doch endlich aufzustehen und das erste Frühstück mit ihr zu essen. Sie wunderte sich nicht im Geringsten darüber, Estel schon in einer Ecke sitzen zu sehen. Wahrscheinlich hatte er überhaupt nicht geschlafen. Sie konnte es einfach nicht verstehen, wie Menschen und Elben es länger als einen Tag ohne Schlaf aushielten. Dür einen Hobbit war so etwas undenkbar.

„Und was treibt einen Hobbit aus Hobbingen nach Bree?“, fragte Estel dann, nachdem die Hobbits und er ein weniger üppiges Frühstück hinter sich gebracht hatten. Die Erwähnung von zu Hause schmerze mit nur halb gefülltem Magen noch mehr als sonst und wieder einmal, seitdem sie das Auenland tatsächlich verlassen hatte, fragte Eleodora sich, ob sie wirklich die richtige Entscheidung getroffen hatte.

„Sie ist auf der Suche nach ihrem Vater“, sprudelte es nur so aus Saradas heraus, bevor Eleodora ihn auch nur hatte stoppen können. Ihr Vater war seit ihrer Kindheit ein heikles Thema gewesen und sie ahnte, dass auch Estel zumindest wusste, warum es bisher vor ihr geheim gehalten wurde, auch wenn er vielleicht ihren Vater nicht kannte. Der Blick, den er ihr zuwarf, bestätigte sie in dem Glauben nur, denn die Stirn ihres nun älteren Spielgefährten hatte sich in dichte Falten gelegt, die eindeutige Besorgnis ausdrückten.

„Und wie gedenkst du ihn zu finden?“

„Zur Not werde ich den Weg meiner Mutter zurückverfolgen. Irgendwo da draußen muss es noch andere Hobbits geben, und einer davon muss es einfach sein. Ich bin mir sicher, dass ich ihn erkennen werde, wenn ich vor ihm stehe.“ Die Entschlossenheit der jungen Hobbitdame war eindeutig gestiegen, was die Suche nach ihren Wurzeln anging. Doch Estel wusste selbst am besten, dass es nicht immer nur Gutes brachte, um seine wahre Herkunft zu wissen. Und dennoch war seine Reise durch Mittelerde nicht durch mindere Umstände entstanden als die Eleodoras. 

Nach dem Tod seiner Mutter hatte er endgültig erfahren, wessen Erbe er in sich trug, und es hatte ihn einige Zeit gekostet, diese Bürde zumindest zu akzeptieren. Er war sich sicher, dass er sie niemals annehmen würde, dass es niemals einen Grund dazu geben würde. Und dennoch fürchtete er den Tag, an dem es vielleicht doch nötig sein würde. 

Vor einigen Jahren, als er sich entschieden hatte, Billiana und Eleodora aus der Ferne zu beobachten und zu beschützen, hatte er dann auch die ganze Wahrheit über ihre Herkunft erfahren. Und er hatte den Entschluss gefasst, es ihr niemals so direkt zu sagen, wie er es damals erfahren hatte. Er wollte sie schützen, wollte nicht, dass sie ebenso unter den Informationen litt, die man ihr geben würde, wie er es getan hatte. Wenn sie es wissen wollte, sollten es ihr andere sagen.

Eleodora sah eindeutig, dass sich im Kopf ihres alten Freundes etwas abspielte, dem sie nicht folgen konnte. Er wusste etwas, das war ihr klar, aber wieviel und was er ihr davon sagen würde, konnte sie nicht schätzen. Vorsichtig und darauf bedacht, dass es niemand anderes sah, holte sie aus ihrer Tasche die Schatulle heraus und zeigte Estel den Inhalt. „Kennst du irgendetwas davon?“ 

Der hochgewachsene Mann was erleichtert, dass ihre Frage noch so einfach zu beantworten war. „Natürlich. Diese Schatulle hat in euren Gemächern gestanden. Deine Mutter hatte sie jedoch immer geschlossen gehalten. Über den Inhalt kann ich dir nichts sagen.“ 

Mit einem breiten Grinsen öffnete Eleodora jedoch zu Estels großem Erstaunen die Schatulle und zeigte ihm, was sich darin verbarg. Einiges davon kannte er bereits. Die Knöpfe hatte Billa immerhin erst in Bruchtal von ihrer Jacke entfernt, weil sie sie zu sehr an Thorin Eichenschild erinnert hatten, der in der Schlacht der Fünf Heere gefallen war. Die Kette und die Haarsträhne kannte er jedoch nicht und war froh darüber, dass er seine alte Freundin nicht vollkommen belügen musste, als sie ihn fragte, ob er diese schon einmal gesehen hatte oder wusste, was sie bedeuteten. 

„Vielleicht weiß Herr Elrond einen Rat“, sprach Eleodora den Gedanken, aus der ihr nun schon im Kopf herumgeisterte, seitdem sie Estel wiedergetroffen hatte. Doch es war fraglich, ob der manchmal ziemlich kryptische Elb ihr auch eine Antwort auf ihre Fragen geben würde. Einen Versuch war es jedoch allemal wert. Und wenn es nur dazu führte, dass sie zumindest noch einmal in ihrem Leben Bruchtal gesehen hatte, den Ort, an dem sie ihre frühe Kindheit verbracht hatte.

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