
-Fanfiktion Autorin Nefertari442-
Nefertari Amun
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
~ Albert Einstein

Kapitel 3
Nachdem Loki und ich uns dafür entschieden, hatten die TVA in ihrer Suche nach der flüchtigen und gefährlichen Loki Variante zu unterstützen, wurde jedem von uns das Halsband entfernt und eine vorrübergehende Schlafstätte zugeteilt in der sich ein Bett, ein Badezimmer und ein Bücherregal befanden. Es war kein Luxus, aber es reichte aus, um mein Bedürfnis nach Schlaf und Hygiene zu erfüllen.
Im Badezimmer kam ich auch endlich dazu einmal meine Verletzungen zu begutachten und ich war nicht erstaunt als ich ein Fußball großes Hämatom links unter meiner Brust sehen konnte. Vorsichtig tastete ich die Stelle unter meiner Brust ab, immerhin musste ich herausfinden, wie schlimm der Schaden tatsächlich war.
Es war unangenehm, aber es war nötig und ich merkte, dass mindestens die 6. wenn nicht auch noch die 7. Rippe gebrochen war. Ich würde also in nächster Zeit, wenn überhaupt möglich etwas vorsichtiger sein müssen. Auch wenn die Gamma-Strahlung der ich ausgesetzt worden war dafür sorgte, dass mein Körper weitaus widerstandsfähiger war als der eines normalen Menschen und auch etwas schneller heilte, war es dennoch besser nichts aufs Spiel zu setzen. Ich konnte es nicht mit Sicherheit sagen, da ich bei mir selbst noch keine näheren Nachforschungen hatte anstellen können, aber wahrscheinlich war der Bruch spätestens in 2 Tagen so weit repariert, dass ich zumindest wieder normal atmen und mich bewegen konnte und in einer Woche würde er komplett verschwunden sein.
Von der Platzwunde an meinem Kopf, war nur noch die Blutverschmierte und sandige Narbe geblieben, die darauf schließen ließ, dass es dort einmal eine Wunde gegeben hatte. Für außenstehende musste es wahrscheinlich so aussehen als sei diese Wunde mehrere Tage alt, aber es war nur wenige Stunden her.
Auch mein Knöchel schmerzte noch, da war ich mir aber relativ sicher, dass es sich hier um eine Verstauchung handelte und keiner besonderen Aufmerksamkeit bedurfte. Für meine Rippen würde ich Mobius bei Gelegenheit um einen kleinen Verband bitten, den ich stützend um meinen Oberkörper binden konnte und wahrscheinlich war es auch nicht schlecht, wenn ich die Möglichkeit hatte, die ein oder andere Schmerztablette zu bekommen.
Doch, bevor ich irgendetwas davon tun konnte, musste ich erst einmal meinem dringendsten Bedürfnis nachgehen und das was Schlaf. Ich hatte hier ehrlich gesagt jegliches Gefühl für Zeit verloren und wusste daher nicht so genau, wie lange es her gewesen war, dass ich aufgestanden war. Ich war allerdings so müde, dass mich noch nicht einmal meine schmerzenden Rippen davon abhielten zu schlafen.
Leider hielt dieses Gefühl der betäubenden Müdigkeit nicht an. Ich hatte hier keine Uhr, aber ich nahm an, dass ich höchstens 3 Stunden geschlafen hatte, bis mein Körper entschieden hatte, dass liegen nun nicht mehr die beste Lösung für mich war. Also ging ich ins Badezimmer, reinigte nun endgültig die spuren dessen was ich erlebt hatte von meiner Haut und zog mir die saubere Kleidung an, die man mir von der TVA anstelle des Overalls bereitgestellt hatte. Es war ein brauner Tweetrock, der etwas über das Knie ging, eine weiße Bluse und einen braunen Tweetblazer.
Meinem Knöchel zuliebe entschied ich mich jedoch gegen die schwarzen Leder Schuhe deren leichter Absatz alles andere als gut für einen verstauchten Knöchel waren. Stattdessen nahm ich lieber die weißen Stoffsneaker die ich zu dem Overall bekommen hatte. Als ich fertig angezogen war wollte ich nicht länger in diesem kargen Zimmer sitzen bis man mich holte, also entschied ich mich einfach in Richtung der Kantine zu gehen. Wo diese war hatte Mobius uns erklärt bevor er uns in unsere Zimmer entlassen hatte.
Zu meiner Überraschung waren jedoch sowohl Mobius als auch Loki in der Kantine, wobei nur Mobius etwas zu essen schien. Entweder hatte ich doch länger geschlafen als ich gedacht hatte, oder die beiden hatten überhaupt gar nicht geschlafen. Ich wollte jedoch nicht nachfragen.
Mobius reichte mir einen Teller mit einem Sandwich und biss genüsslich in sein eigenes während Loki nur ziemlich mürrisch auf seinem Stuhl saß und uns beobachtete. Er erinnerte mich beinahe an ein beleidigtes Kind das seinen Willen nicht bekommen hatte und das nun schmollte.
„Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?“, fragte ich ihn daher, doch Mobius zeigte direkt auf ein kleines Poster das im Eingang der Kantine hing und darauf hinwies, dass man doch bitte Unterhaltungen innerhalb der Kantine auf ein Minimum reduzierte. Als ich das gelesen hatte, hob Loki verständnislos seine Hände und ich wusste was sein Problem war. Er liebte es zu reden und wahrscheinlich hatte Mobius ihm in der Zeit, in der sie nun hier waren, nicht nur einmal auf dieses Poster hingewiesen.
„Seit wann so folgsam?“, fragte ich wieder und Mobius sah mich an, als wäre ich ein Auto. Ich wusste nicht, ob es war, weil er nicht glauben konnte, dass ich gerade gesprochen hatte oder, dass Loki tatsächlich eine Regel eher befolgte als ich. Vielleicht war es beides.
„Was nützt sprechen, wenn einem niemand antwortet?“, erwiderte Loki und Mobius fuchtelte resignierend mit seinen Händen herum, während er darauf hindeutete, dass uns einige Leute an anderen Tischen bereits ansahen.
„Du hörst dich doch gerne selbst reden, da ist es doch besser, wenn kein anderer etwas sagt.“ Das war für Mobius genug und er setzte sich an einen anderen Tisch. Anscheinend hatten diese TVA-Leute ein Problem damit während dem Essen ein Gespräch zu führen.
„Wenn du mich verspotten willst, ist das ein äußerst schlechter Zeitpunkt, Avenger.“, warnte er mich vor seiner schlechten Laune. Anscheinend gefiel es ihm ganz und gar nicht, mit einem Avenger zusammen zu arbeiten. Zu tief saß wahrscheinlich noch die Schmach des Verlustes. Wenn ich dann noch darüber nachdachte, dass er ja im Gerichtssaal meinen Namen gehört hatte und sicherlich eine Verbindung herstellen konnte, war seine Reserviertheit mir gegenüber verständlich.
Ich erinnerte mich, dass es für den Loki aus meiner Zeit eine der erniedrigenden Erfahrungen gewesen war, von meinem Bruder wie eine Puppe von Links nach rechts auf den Boden geschleudert zu werden und einfach nichts dagegen tun zu können. Selbst nachdem sie zusammen Asgard vor dem Untergang gerettet hatten, war er Bruce so gut es eben ging aus dem Weg gegangen.
„Wieso? Weil mein Bruder dir gehörig den Hintern versohlt hat?“ Ich konnte es einfach nicht lassen, selbst wenn ich es gewollt hätte, es wäre einfach so aus meinem Mund gerutscht. Aber dieser Loki war einfach so wunderbar einfach zu reizen und ich sah wie Mobius sich am liebsten einfach per Portal aus der Kantine teleportiert hätte. Loki stand auf und beugte sich zu mir herüber, sodass ich die Luft, die seinem Mund beim sprechen entwich genau spüren konnte.
„Dein Bruder ist aber nicht hier, oder?“ seine Worte klangen wie Gift und in seinen Augen lag beinahe abgrundtiefer Hass. Ohne ihm auch nur einen Moment zum Reagieren zu geben, holte ich voller Wucht mit meiner Hand aus und nutzte alle Kraft die ich hatte und gab Loki eine schallende Ohrfeige. Danach stand ich kommentarlos auf und verließ die Kantine. Mir war nicht wichtig, dass ich nicht wusste, wohin wir danach hatten gehen wollen, ich wollte einfach nur weit genug weg von Loki.
Seine Worte hatten mich getroffen, auch wenn er nicht wissen konnte in welch ein Wespennest er tatsächlich mit diesen Worten bei mir gestochen hatte. Die letzten fünf Jahre hatte ich krampfhaft versucht darüber hinwegzukommen, dass Bruce einer derer gewesen war, die durch Thanos Fingerschnips verschwunden waren. Er war einfach direkt vor meinen Augen zu Staub zerfallen, ohne Vorwarnung, ohne irgendetwas. Nun daran erinnert zu werden, dass ich Bruce nicht mehr wiedersehen würde war wie in heiße Lava getaucht zu werden.
Ohne ein wirkliches Ziel zu haben, schritt ich durch den Gang, der an einer langen Balustrade, einmal im Kreis herumführte. Ich blickte nur hinaus in die unglaublichen Weiten der TVA und fragte mich, ob es wirklich möglich war, dass wir es hier mit der größten Macht des Universums zu tun hatten. Ich hatte immerhin gesehen, dass Loki sich den Tesserakt zurückgeholt hatte, aber er war nicht teleportiert worden. Ich schloss daraus, dass er hier keine Macht hatte und bisher waren doch die Infinity-Steine für uns die größte Macht im Universum gewesen.
Ich befürchtete, dass es weitaus mehr Macht im Universum gab als wir alle vermuteten und wahrscheinlich noch einige Probleme auf unsere Erde zukommen würden. Sobald das Universum sich von den Taten Thanos‘ erholt hatte, würden die Kriege beginnen, auf Planeten und im Universum. Und vielleicht war auch die TVA nur ein kleiner Nebenschausplatz gegenüber dem was wahre Macht bedeutete.
„Wenn ich einen hätte, würde ich vor ihnen den Hut ziehen, Banner.“ Es war Mobius. Anscheinend war er mir gefolgt, nachdem ich die Kantine verlassen hatte. „Sie haben tatsächlich keine Angst vor ihm.“
„Warum sollte ich?“ Ich war nicht die erste die sich gegen Loki stellte, ich war noch nicht einmal der erste Mensch. Thor hatte mir einmal erzählt, dass Jane Foster Loki in Asgard einmal eine schallende Ohrfeige verpasst hatte, wegen dem was er in New York getan hatte.
„Na ja, in eurer Welt bin ich ein Gott.“ Ich stockte einen Moment als ich Lokis Stimme hörte und am liebsten wäre ich ihm den Rest der Zeit hier aus dem Weg gegangen, aber ich befürchtete, dass das nicht möglich war.
„Ich glaube nicht an Gott und schon gar nicht an den Teufel.“, bemerkte ich nur mit zusammengepressten Zähnen und ich sah wie Mobius amüsiert zwischen uns hin und her sah. Anscheinend fand er diese Unterhaltung amüsant.
Während ich darauf bedacht war Loki vorerst nicht zu beachten führte Mobius uns nun in eines der Großraumbüros des Kreisförmigen Gebäudes. Hier gab es einen großen Monitor, auf dem man eine einzige weiße Linie sah, der wahre Zeitstrahl, wie ich annahm. Davor befand sich eine große Konsole an der drei Agenten saßen und anscheinend alles überwachten. An den Seiten befanden sich einzelne Bürozellen in denen jeweils immer zwei Schreibtische standen. Eine von diesen Zellen wies uns nun Mobius zu und bat uns, uns mit den Protokollen der TVA zu beschäftigen.
Ohne ein Wort zu sagen, setzte ich mich an den Tisch dessen Stuhl der Tür des Büros zugewandt war. Wenn dieser Loki nur etwas war, wie der den ich kannte, würde es ihn schier verrückt machen mit dem Rücken zur Tür zu sitzen.
„Ich sitze nie mit dem Rücken zu einer Tür.“, sagte Loki dann und ich sah ihn nur wortlos an und es musste ihm klar sein, dass er keine Chance hatte, dass ich aufstand und ihm den Platz überlies. Er würde sich hinter mich und mit dem Rücken zu mir setzen und ich hätte zumindest etwas Genugtuung. Er konnte einfach seine Kontrolle nicht aufgeben. Wahrscheinlich hatte er schon so viele Lebewesen hintergangen oder ausgetrickst, dass er Angst haben musste, dass man sich an ihm Rächen würde, sobald er auch nur einen Moment unachtsam war.
Allerdings war es auch für mich unangenehm ihn im Rücken sitzen zu haben. Selbst ein friedlicher Loki war niemand den man nicht ständig unter Beobachtung haben sollte, ganz zu schweigen von dieser Variante. Ich konnte ihn noch nicht einschätzen, wusste nicht was er vorhatte und ich wollte auch keineswegs das Ziel für seinen mehr oder weniger harmlosen Schabernack sein.
Um mich abzulenken, nahm ich mir dann doch das digitale Handbuch der TVA vor das Mobius uns auf dem altmodischen Rechner geöffnet hatte. Diese Modelle sahen aus als wären sie eine der ersten kompakteren Modelle der Rechensysteme mit denen früher in Rechenzentren gearbeitet wurde. Das Bild auf dem Bildschirm erinnerte mich an die Arbeit von meinem Vater, wenn Bruce und ich ihn mal dort besucht hatten. Auch er hatte einen alten Computer gehabt und einige seiner Dateien funktionierten nur im DOS-Modus und so sah es hier auch aus.
Ich versuchte mir genau einzuprägen wie genau ein Nexusvorfall entstand und wie dann, mithilfe der Zurücksetzungsladungen, diese abzweigende Zeitlinie zurückgesetzt wurde zu dem, was der wahre Zeitstrahl sein sollte. Ich lernte, was genau die rote Linie am oberen und unteren Rand des großen Bildschirmes bedeutete und warum man bei jeder Abzweigung nur ein gewisses Zeitfenster hatte diese zurückzusetzen. Je mehr ich so von der TVA mitbekam, desto mehr kam sie mir vor, wie ein Verwaltungsorgan, das so fest in seinen Regeln und Vorschriften verankert war, dass man gar keine Zeit hatte, selbst Entscheidungen zu treffen. Man war nur ein minderer Beamter, der sich an die Vorschriften hielt.
„Das müsste doch genau dein Ding sein.“, kommentierte ich dann. „Kein freier Wille und so.“ Loki reagierte allerdings nicht auf meine Provokation, zumindest noch nicht. Er schien die ganze Sache auch keineswegs ernst zu nehmen, denn er hatte sich ein Magazin, das auf dem Tisch gelegen hatte, geschnappt und blätterte es, in seinem Stuhl zurückgelehnt, durch.
„Ich denke nicht, dass du jemals in der Lage sein wirst irgendeine Variante von dir auszumachen.“, provozierte ich weiter, als er auch noch seine Füße auf dem Schreibtisch abstütze und in seinem legeren Sitz mehrere Male mit seiner Stuhllehne an meine kam.
„Ach ja, und wie kommst du bloß auf diese einfältige Idee?“, er war genervt. Das merkte ich seiner Stimme eindeutig an, ich hatte also zumindest ansatzweise erreicht was ich wollte. Es machte ihm sicherlich zu schaffen, dass er gerade mit einem Averger und dann auch noch der Schwester des Hulk zusammen hier gefangen war. So einfach würde er die Niederlage in New York und die Erniedrigung durch meinen Bruder nicht wegstecken.
„Du hast weder deine Magie, deine Armee noch dein Zepter. Hier in der TVA lebst du vielleicht länger und bist etwas robuster als andere, aber alles in allem bist du wie jeder andere auch.“ Als er sich mit dem Stuhl zu mir umdrehte und auch meinen Stuhl so drehte, dass ich ihm unweigerlich in die Augen sehen musste, war mir klar, dass ich mit meiner Aussage genau die richtigen Knöpfe gedrückt hatte. Hätte er tatsächlich seine Magie gehabt, er hätte mich wahrscheinlich direkt angegriffen, allerdings schien er sich den möglichen Konsequenzen eines Kampfes hier genauso bewusst zu sein wie ich.
Beinahe als würde uns jemand beobachten tauchte genau in diesem Moment ein Hologramm dieser unsäglichen Uhr aus dem Propaganda-Video auf und erschreckte mich beinahe zu Tode. Sie wollte uns anscheinend über das befragen, was wir bereits gelernt hatten.
„Bist du echt oder nur ein Programm?“ fragte Loki nach einiger Zeit, in der er sich entschieden hatte an der Fragestunde nicht teilzunehmen und stattdessen lieber weiter in dem Magazin herumzublättern, während ich die Fragen beantwortete.
„Von beidem etwas, irgendwie.“, antwortete die Uhr und sprang auf seinen Schreibtisch. Angetrieben von der Wut über meine Provokation und dem Drang etwas davon abzulassen, rollte er dann die Zeitschrift zusammen und versuchte nach Miss Minutes, so nannte sich die seltsame Uhr, wie nach einer Fliege zu schlagen. Natürlich war diese anscheinend künstliche Intelligenz nicht gerade begeistert davon und verschwand in Lokis Rechner, beinahe so als wäre sie ein Geist, der von Gegenständen Besitz ergreifen konnte.
Dann kam Mobius zu uns und er war nicht gerade begeistert davon, dass Loki mit seinem Jet-Ski Magazin auf das Maskottchen der TVA einschlug. Er sah mich mit einem vorwurfsvollen Blick an, beinahe als wollte er wissen, warum ich Loki nicht davon abgehalten hatte, aber ich zuckte nur mit den Schultern.
„Sie hat genervt. Meine Aufgabe ist es nur ihnen bei dem da zu helfen.“, sagte ich und zeigte auf Loki. So sehr ich ihn auch momentan verabscheute, für das was er gesagt hatte. Irgendwie saßen wir hier im selben Boot.
Mobius rollte seine Augen, warf uns dann aber zwei in Plastik gepackte Jacken zu. „Zieht euch an, es gab einen Angriff.“, sagte er, während wir die Jacken aus den Tüten packten. Für mich war es eine grünbrauner Mantel, der kurz über meinem Rock endete für Loki eine Parka in der gleichen Farbe, den er direkt anzog und gespielt stolz vorzeigte. Er hatte anscheinend noch nicht gesehen was auf dem Rücken der Jacken stand und fühlte sich wie ein Teil der TVA. Ich aber hatte das in Orange aufgedruckte „Variante“ gesehen und empfand mich dadurch nur noch mehr ausgegrenzt als ich es sowieso schon war.
Das zeigte sich auch während des kurzen Briefings vor der Mission. B-15 und ihre Minutemen machten es unmissverständlich klar, dass wir rein gar nichts wert waren. Die Mitarbeiter waren von den Zeithütern selbst erschaffen worden und wir waren, in ihren Augen, nicht mehr als kosmische Fehler. Es erinnerte mich etwas, an die Abfälligkeit mit der Loki uns Menschen gegenübertrat, in dem der New-York-Loki mir gegenübertrat. Doch wo wir hier so zusammenstanden, musste ich zugeben, dass es beinahe angenehm war, ein bekanntes Gesicht bei sich zu haben und nicht die einzige zu sein die auf diese Weise ausgegrenzt wurde.
„Wir haben genug temporale Aura gesammelt, um zu wissen, dass es sich um eine Loki-Variante handelt.“, berichtete B-15, als sie alle davon in Kenntnis setzte, dass ein vorangegangenes Team von Minutemen bei einer Erkundung verschwunden war. „Aber welche Art von Loki, bleibt uns verborgen.“
„Die Minderwertige, versteht sich.“, mischte sich der anwesende Loki ein und ich konnte nicht anders als die Augen zu verdrehen und skeptisch zu prusten. Dafür erntete ich vielsagende Blicke von Mobius und Loki, wobei die beiden Blicke etwas vollkommen Unterschiedliches sagten. Aber unsere Mission war ernst und wahrscheinlich war es nicht gut meine Zweifel weiter zu Thematisieren.
„Wer auch immer diese Variante ist, wir konnten sie bisher nicht ausmachen, daher fragen wir die Experten.“, sagte Mobius bevor Loki eine Diskussion mit mir beginnen konnte. Loki zeigte bei dem Begriff Experte selbstbewusst auf sich, bis er merkte, dass Mobius im Plural gesprochen hatte und sich anscheinend wunderte, dass Mobius auch mich als Experte ansah.
Während wir in den Umkleideraum gingen, in dem sich die Minutemen ihre Rüstungen für den Einsatz anzogen, unterhielten wir uns mit Mobius. Wir würden nicht in der ersten Reihe stehen, deswegen würden wir keine Rüstungen benötigen.
„Bekomme ich keine Waffe?“, fragte Loki dann als er beobachtete wie die Minutemen ihre Stöcke nahmen und zur Probe aktivierten. Ich konnte mir ein sarkastisches: „Klar gebt der Schlange ihre Giftzähne zurück.“ Nicht verkneifen.
„Na ja, aber ich bekommen meine Kräfte wieder zurück, macht das niemandem Sorgen?“ Oh doch! Mir machte das in der Tat Sorgen, aber anscheinend, war ich da die einzige. Lokis Waffen konnte ich ausweichen oder ihm entwenden. Lokis Magie hatte ich allerdings nichts entgegenzusetzen und ich fragte mich, wieso Mobius und die anderen so ruhig blieben.
„Du weißt jetzt, dass wir dich ohne Probleme kriegen könnten, und wie sollte dich das zu den Zeithütern bringen?“ Das erlangte direkt Lokis Aufmerksamkeit. Er war regelrecht entzückt ob der Tatsache, dass es die Möglichkeit gab vor die Zeithüter zu treten. Ich hatte jedoch das Gefühl, dass es ihm dabei nicht nur um einen kleinen Kaffeeklatsch ging.