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Kapitel 17

 

Es dauerte eine ganze Weile bis meine drei Begleiter aufhörten darüber zu Sinnieren wie Böse und Abstoßens wert doch alle Lokis waren und ich fragte mich ehrlich, ob das jemals enden würde. Wahrscheinlich würden sie noch direkt vor dem Maul des Raubtieres darüber diskutieren.

 

Ich versuchte mich aus dieser Diskussion so gut es eben ging herauszuhalten, aber das ein oder andere Mal konnte ich nicht anders als den drein klar zu machen, dass sie durchaus in der Lage waren sich zu ändern, dass das aber nur funktionieren konnte, wenn sie endlich einsahen, dass auch etwas Gutes in ihnen steckte. Niemand konnte ihnen dabei helfen, das mussten sie ganz und gar alleine herausfinden und ich fürchtete, dass keiner der drei dazu schon wirklich bereit war, außer vielleicht der Junge, der anscheinend gar kein richtiger Loki war.

 

„Wie wissen wir, dass Alioth in der Nähe ist?“, fragte ich dann nach einer Weile in der wir immer weiter geradeaus gelaufen waren und sich langsam ein Trümmerfeld vor uns auftat, wahrscheinlich die Außenbereiche von Alioths‘ Revier. Mit einem schelmischen Grinsen beschwor der Junge dann auf einmal ein Gerät herauf und ich sah ihn fragend an. Hatte er nicht gesagt, er war nicht besonders gut in Magie?

 

„Er hat mir etwas beigebracht.“, flüsterte er mir zu und deutete auf den älteren Loki, und ich fragte mich, ob er die wahre Geschichte des Jungen auch kannte. Das Gerät war laut ihm eine Art Detektor der die Schwingungen der Wolke in der Luft wahrnehmen und anzeigen konnte. So würde es uns gelingen nah genug an das Raubtier zu gelangen, ohne wirklich direkt in sein geöffnetes Maul zu laufen.

 

„Ich muss schon sagen, es ist merkwürdig, auf diese gigantische Kreatur zuzulaufen.“, sagte der alte Loki dann als wir langsam immer näherkamen und das Gerät immer deutlichere Signale von sich zu geben begann. Und dann, wir standen gerade auf einem kleineren Berg, öffnete sich eine Abzweigung und ein riesiges Kriegsschiff wurde in die Leere teleportiert.

 

Wir waren weit entfernt, aber dennoch meinte ich in der Ferne die Rufe der noch lebenden Besatzung zu hören die sich wild befehle entgegen brüllten. Und dann erwachte auch schon Alioth hinter dem Schiff zum Leben und wir konnten erster Hand zusehen was passierte, wenn er über seine Beute herfiel.

 

„Er schnappt sich die große Mahlzeit und während er damit beschäftigt ist, schleichen wir uns von hinten an und- “ Loki blieben die Worte förmlich im Hals stecken als wir alle zusammen Zeugen davon wurden wie dieses riesige, unwirkliche Gebilde von kreischenden, blitzenden Wolken über das stählerne Schiff und seine sich verteidigende Mannschafft herfiel. Ich konnte erkennen, dass die Besatzung sich sogar mit ihren Kanonen und anderen Waffen zu verteidigen suchte, doch sie hatten keinerlei Chance. Die Wolke fegte über sie hinweg und hinterließ nicht mehr als das stählerne Grippe des Schiffes, nachdem sie sich wieder zurückzog.

 

„Wäre es nicht vielleicht besser, noch etwas länger über unseren Plan nachzudenken?“, fragte ich dann an Loki gewandt und ich konnte nicht verhindern, dass die Angst die ich gerade fühlte sich in meiner Stimme widerspiegelte. Er blickte ebenfalls ziemlich geschockt auf das gerade von Alioth verschlungene Schiff und ich war froh, dass er Aufgrund dieser Vorstellung auch der Meinung war, dass unser Plan zwar unkompliziert, aber dadurch nicht gerade besser war als ein gut durchdachter.

 

„Ein Auto.“, bemerkte der Junge Loki dann überrascht als er sich umdrehte und ich wusste nicht, ob das etwas Gutes oder schlechtes war, allerdings hatte ich in meiner Zeit hier leider lernen müssen, dass es selten etwas Gutes Bedeutete, wenn wir in Gesellschaft gerieten. Der Junge bestätigte meine Vermutung nur, indem er anmerkte, dass es entweder kannibalische Plünderer sein konnten oder kannibalische Piraten.

 

„Kannibalische was?“, fragte Loki ungläubig und stellte sich vor mich, während das Auto immer näherkam. Doch zu unserer großen Überraschung hielt das seltsame Pizzaauto in einiger Entfernung zu uns an.

 

„Sylvie!“, rief ich dann aus als auf einmal die Tür des Wagens sich öffnete und eine blonde Frau hinaustrat. Ich lief los ohne darauf zu warten, ob mir jemand folgte, doch ich wusste, das auch Loki kommen würde, sobald er sah, dass es Sylvie war die gerade aus dem Auto gestiegen war, immerhin versuchten wir ja eigentlich zu ihr zu gelangen.

 

Sobald ich bei Sylvie angelangte, schloss ich sie auch direkt in meine Arme. Mir war furchtbar egal, ob das vielleicht für sie seltsam sein könnte, doch ich für meinen Teil hatte sie seit Lamentis in den Kreis meiner Freunde aufgenommen und ich war wirklich froh sie hier wohlauf zu sehen.

 

„Was ist passiert geht es dir gut?“, fragte dann auch Loki außer Atem als er uns erreicht hatte und im Gegensatz zu mir, sah er auch bereits wer Sylvie begleitete hatte: Mobius. Ich war erstaunt, dass auch er Alioth überlebt hatte, freute mich aber nicht weniger ihn zu sehen. Loki hatte mir ja erzählt, dass Mobius nur gestutzt worden war, weil er Loki geglaubt hatte und ihm hatte helfen wollen gegen die TVA vorzugehen.

 

„Wir dachten ihr könntet etwas Hilfe gebrauchen.“, sagte Sylvie mit einem frechen Grinsen in unsere Richtung und ich kam nicht umhin zu bemerken, wie sehr sie doch manchmal war wie Loki, auch wenn sie das nicht wollte. Dann stellten wir unsere anderen drei Begleiter vor und die 5 sich noch unbekannten beäugten sich misstrauisch.

 

„Wirft man hier einen Stein, trifft man sicherlich einen Loki.“, bemerkte Mobius und ich als einzige die definitiv kein Loki war musste herzlich darüber lachen, denn irgendwie hatte er vollkommen recht. Alles was ich bisher, außer Mobius, hier gesehen hatte war in irgendeiner Weise ein Loki gewesen, mal abgesehen von den Tieren.

 

„Also seit ihr alle hinter dem Wolkenmonster her?“, fragte dann Sylvie als wir ihr erzählten, wie wir hierhergekommen waren. Loki, stammelte dann etwas vor sich hin, schien von seinem großartigen Plan Alioth zu töten doch nicht mehr so viel zu halten, nachdem er gesehen hatte, wozu diese Wolke fähig gewesen war.

 

„Ist nicht wahr. Das war also dein Plan? Und ihr habt mitgezogen?“, fragte Sylvie ungläubig an die anderen beiden und auch an mich gewandt. Natürlich hatten wir alle Zweifel gehabt, aber im Großen und Ganzen hatten wir uns tatsächlich auf Lokis Plan eingelassen. Aber ich war neugierig, was Sylvie für die bessere Idee hielt.

 

Sie war der Meinung, dass Alioth nur eine Art Wachhund war für denjenigen der am Ende der Zeit alle Fäden in der Hand hielt. Wenn wir das alles also beenden wollten, mussten wir am Wachhund vorbeikommen. Wie wir das allerdings schaffen sollten, war mir schleierhaft.

 

„Ich werde ihn verzaubern.“, war Sylvies äußerst selbstbewusste Antwort als Loki ihr genau die Frage stellte, die auch in meinem Kopf herumgeisterte.

 

„Weißt du wie verrückt das klingt?“, fragte Loki kurz lachend, aber es war kein ehrliches Lachen es war mehr ein Lachen, dass mir sagte, dass er sich ärgerte, nicht selbst auf diese Idee gekommen zu sein und diese deshalb ins lächerliche ziehen wollte.

 

„Verrückter als die Idee eine Wolke zu Tode zu pieken?“ Sylvie hatte schon recht unsere anfängliche Idee klang etwas, unausgegoren wenn sie nun aus etwas Abstand betrachtete, aber sie hatte uns dazu gebracht anzufangen. Loki wollte Sylvie die verzauberten ausreden, aber Sylvie war durchaus überzeugt von sich selbst und schaffte es so auch uns andere zu überzeugen, auch wenn das Loki nicht sonderlich zu gefallen schien.

 

Allerdings war uns auch allen klar, dass wir selbst für Sylvies Plan noch etwas Zeit brauchten um alles zu planen. Daher und weil unsere bisherige Basis ja von President Loki überrannt worden war, mussten wir also auf die Suche nach einem anderen Ort gehen in dem wir zumindest solange sicher sein würden wie wir an unserem Plan feilten.

 

„Einige Kilometer entfernt, sind wir an einem Zerstörten Friseursalon vorbeigefahren“, warf Mobius ein und wir sahen uns alle an. Es war vielleicht nicht das Beste Versteck, aber es war weit genug von Alioth und den anderen, böswilligen Lokis entfernt, dass wir dort einige Zeit würden ausharren können.

 

Wir machten uns also auf den Weg zurück zu dem Friseursalon den Mobius gesehen hatte und ich fragte mich, wie wohl unsere kleine Gruppe wirken mochte. Wir waren immerhin ein ziemlich seltsamer Haufen. Ein ehemaliger Analyst der TVA, ein Avenger und 5 Lokis. Auf dem Weg zu dem Salon sahen wir dann in einiger Entfernung eines der einheimischen Tiere. Es ähnelte einem kleinen Schwein und der alte Loki versicherte uns, dass dies durchaus genießbar war. Zumindest Mobius und ich hatten Hunger und benötigten Nahrung, daher entschieden sich der alte und ‚unser‘ Loki dazu eines der Tiere zu jagen, während wir anderen schon einmal vorgingen.

 

„Geht es dir gut?“, fragte mich Sylvie dann, als die beiden Lokis sich von uns entfernt hatten. Sie sagte es nicht explizit, aber ich sah ihr an, dass auch sie sich Sorgen um mich und Loki gemacht hatte und dass sie erleichtert gewesen war, als wir uns hier in der Leere wiedergesehen hatten und alle mehr oder weniger unversehrt waren.

 

„Sagen wir es war eine spannende und nicht immer einfache Zeit seit ich hier gelandet bin.“, sagte ich während wir weitergingen und Sylvie nickte nachdenklich. Als wir dann an dem zerstörten Salon ankamen versuchten wir das Beste aus unserer Situation zu machen und versuchten so viel brennbares Material zu sammeln, wie wir konnten. Zum Glück waren wir hier noch in den außenliegenden Trümmerfeldern und es gab genug Holzbalken oder ähnliches, das wir benutzen konnten, um ein Lagerfeuer zu entfachen.

 

„Mobius hat eine interessante Theorie was unseren Nexusvorfall auf Lamentis angeht.“, bemerkte Sylvie dann nachdem wir mit gesammeltem Holz zurück in den Salon kamen und ich sah ihr ironisches Lächeln, als glaubte sie nicht an diese Theorie. Mobius hingegen schien davon durchaus überzeugt zu sein und auch ich musste zugeben, dass es schon sehr überzeugend klang. Mobius war der Meinung, dass unsere Freundschaft dazu geführt hatte, da auf einmal zwei Lokis begonnen hatten etwas Positives an sich zu sehen und nicht in auf eine narzisstische Art. Sylvie war jedoch nicht derselben Meinung, da sie darauf bestand, dass sie Loki immer noch nicht ausstehen konnte. Sie ging eher davon aus, dass es daran lag, dass zwei Varianten derselben Person Sympathie zu einer Variante, mir, empfanden.

 

„Bitte, nachdem was ich alles gehört habe, gibt es keine Variante von uns die mit ihr keine Gefühle verbindet.“, kommentierte der junge Loki daraufhin und da musste ich ihm beipflichten. Egal ob als Annmarie oder als Sigyn, jeder Loki, den ich kennen gelernt hatte, hatte eine besondere Verbindung zu einer meiner Varianten.

 

„Loki war außer sich als Renslayer ihm gesagt hat, dass sie dich gestutzt hat.“, erzählte Sylvie und setzte sich neben uns auf einen der Friseurstühle. „Er hat die Minutemen, die ihn festhielten, niedergestreckt und hat einen der Zeithüter geköpft.“ Er hatte mir erzählt, dass sie herausgefunden hatten, dass die Zeithüter nur Roboter waren, dass der Auslöser dafür allerdings gewesen war, dass er erfahren hatte, dass ich gestutzt worden war, hatte er nicht erwähnt.

 

Doch bevor wir weiterreden konnten hörten wir auch schon unsere beiden Jäger mit ihrer Beute zu uns kommen und Sylvie bot an den beiden beim enthäuten zu unterstützen. Ich blieb derweilen bei Mobius und dem Jungen Loki mit seinem vermeintlichen Haustier. Ich merkte wie Mobius die beiden neugierig beäugte und irgendetwas über einen anderen Analysten murmelte. Anscheinend konnte er selbst sich nicht daran erinnern die beiden gestutzt zu haben und auch der jüngere Loki konnte sich nicht an Mobius erinnern.

 

Dann begann Mobius zu erzählen wie viele Loki Varianten er tatsächlich schon hierhergebracht hatte und dass es ihm mittlerweile leidtat, da viele von ihnen gar nicht sonderlich stark von der Zeitlinie abgewichen waren. Die Varianzenergie war nur bei Loki immer ungewöhnlich schnell angestiegen.

 

Nach einer Weile stand ich dann auf und wollte den anderen dabei helfen das Tier für das Feuer vorzubereiten, doch ich hielt inne, als ich bemerkte, dass die drei sich anscheinend über mich unterhielten. „Ich weiß du würdest es am liebsten aufhalten, sie davor beschützen.“, sagte der ältere Loki leise zu seinem Vergangenen-Ich. „Aber du bist jung, du hast noch nicht gesehen, was ich gesehen habe. Sie ändert nicht nur dich, sondern du änderst auch sie.“ Ich hörte die Eindringlichkeit in seiner Stimme, aber ich sah auch, dass der angesprochene anscheinend immer noch mit sich haderte. „Du forderst sie, überraschst sie. Du bringst sie dazu ihr Leben zu hinterfragen, ihre Überzeugungen. Du bist entweder das Beste für sie, oder das Schlimmste.“, schloss er und ich war tatsächlich überrascht über seine Worte.

 

Selbst wenn ich ihm nicht verzeihen würde, dass er mir und Thor seinen Tod vorgetäuscht hatte, nahm ich sehr wohl wahr, dass es ihm anscheinend leidtat, dass er in den langen Jahren der Einsamkeit Zeit gehabt hatte sich seines falschen Handelns bewusst zu werden, auch wenn er es nicht mehr ungeschehen machen konnte.

 

„Sie empfindet das gleiche für dich.“, schaltete sich dann auch Sylvie ein, doch im Gegensatz zu ihren beiden männlichen Varianten hatte sie mich bereits bemerkt, doch sie verriet mich nicht. Dann erzählte der ältere Loki den beiden anderen von unserer gemeinsamen Geschichte, offenbarte, dass er der Loki war, den ich aus meiner Zeit gekannt hatte und dass er derjenige gewesen war, den ich für Tod gehalten hatte.

 

Sylvie konnte den älteren Loki nicht verstehen. Einerseits, weil sie eine Frau war und dadurch sicherlich anders dachte als die Männer, andererseits weil sie einfach nicht dieselben Vorstellungen und Überzeugungen hatte wie ihre männlichen Varianten. Doch selbst New-York Loki konnte das Handeln seines zukünftigen-Ichs nur bedingt nachvollziehen.

 

„Du hättest auf die Erde zurückkehren sollen, ihr und Thor die Wahl lassen sollen, ob sie das Risiko eingehen dich wieder in ihr Leben zu lassen. Aber du warst ein Feigling.“, sagte er und ich war mir sicher, dass er das einerseits sagte, weil er praktisch nicht in der Situation gewesen war. Es war mühselig sich darüber Gedanken zu machen, wie dieser Loki reagiert hätte, wenn er auf der Statesmen gewesen wäre, denn wahrscheinlich wäre es mit ihm und dem Wissen, was er jetzt hatte und das ihn verändert hatte, nie so weit gekommen.

 

„Es wäre zumindest ein Anfang gewesen.“, kommentierte ich dann und gab zu erkennen, dass ich nun offiziell in ihrer Hörreichweite war. Ich sah, wie der ältere Loki auf meine Bemerkung hin leicht schuldbewusst dreinsah, aber bevor er etwas sagen konnte, hatte Sylvie ihn auch schon unter dem Vorwand das Fleisch zu den anderen ans Feuer zu bringen von uns weggeführt, sodass nur noch Loki und ich draußen waren.

 

Ich sah mir einen Moment das Schweinsähnliche Tier an, dass die drei in der kurzen Zeit so gut es ging, auseinandergenommen hatten und ich fragte mich, welche Fähigkeiten man noch lernte, wenn die TVA einen verfolgte oder hier in der Leere wie Müll abgeladen hatte. Dann ging ich an Loki vorbei und setzte mich in einiger Entfernung von dem Kadaver auf den leicht feuchten Boden.

 

„Ich hatte nie erwartet, dass ich mal ein Tier würde ausnehmen müssen.“, sagte Loki dann als er sich mit blutigen Händen neben mich setzte und sie mithilfe seiner Magie vom Blut befreite. Ich musste leicht kichern. Der Gott des Schabernacks, der schon unzähligen Leuten sprichwörtlich in den Rücken gestochen hatte, scheute sich davor ein Tier auszunehmen. Dann saßen wir eine Weile einfach still nebeneinander auf dem Boden und beobachteten den Horizont. Es war keine unangenehme Stille, sondern eher eine tröstliche bei der man wusste, dass man in einer ernsten Situation nicht alleine war.

 

„Es ist schon komisch, dass es dich selbst als Alligator gibt.“, brach ich dann nach einiger Zeit die Stille und gluckste belustigt und auch Loki konnte nicht verbergen, dass er diese Begebenheit amüsant fand.

 

„Ein Loki für jeden deiner Wünsche.“, kommentierte er mit einem Grinsen und ich stupste ihn leicht an. Ich brauchte ihm wahrscheinlich nicht zu sagen, dass ich kein Interesse an einer Alligator-Version von ihm hatte. Es tat allerdings gut mit ihm zu Scherzen. Es ließ die Anspannung vor dessen was wir vor hatten etwas verfliegen und uns einfach für einen Moment durchatmen.

 

Dann, ich hatte gar nicht bewusst gemerkt, dass ich gefroren hatte, erschauderte mein Körper einen Moment und Loki lies prompt eine Decke um seine und meine Schultern erscheinen. Instinktiv rutschte ich ein kleines bisschen näher an ihn heran und legte nachdenklich meinen Kopf auf seine Schulter. Für einen Moment war er wie erstarrt und sah mich verwundert an, zuckte dann jedoch nur kurz mit seinen Schultern und legte seinen Arm um mich und küsste meine Haare.

 

„Kannst du mir verraten was dich geritten haben könnte diesen komischen Anzug anzuziehen?“, fragte ich dann und Loki musste einen Moment tatsächlich herzhaft lachen und es erleichterte auch mein schweres Gemüt, denn es war nicht oft, dass Loki so ehrlich lachte.

 

„Das habe ich mich auch gefragt. Seine Antwort war, dass die Mode auf Sakaar nicht gerade der im Rest des Universums gleicht und dass das es ein Kampfanzug für die Arena war.“, erklärte Loki mit hochgezogenen Augenbrauen und ich konnte ein skeptisches, aber belustigtes Grinsen nicht verkneifen.

 

„Zumindest bis zu dem Leder und deinen Farben treugeblieben als Wrestler.“, stellte ich belustigt fest und Loki zerzauste mir gespielt beleidigt die Haare und ich versuchte mich lachend, aber erfolglos zu wehren. Um seiner spielerischen Attacke zu entkommen, sprang ich auf meine Beine und sprintete davon.

 

Allerdings war Loki eindeutig schneller als ich und hatte mich sofort wieder eingeholt. Einige Male wollte er mich einfangen, aber auch wenn er schnell laufen konnte, ich war gut im Ausweichen und schaffte es ihm Lachend zu entkommen. Irgendwann setzte er dann unfairerweise seine Magie ein und teleportierte sich mir direkt in den Weg. Er schlang seine Arme um meinen Torso und hob mich einen Moment in die Luft. Ich versuchte mich zu befreien, doch das führte nur dazu, dass wir beide das Gleichgewicht verloren und lachend auf den Boden fielen und einfach nebeneinander liegenblieben.

 

Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen wie Sylvie und der alte Loki gemeinsam aus der Tür des Salons heraus in unsere Richtung sahen, ein Lächeln auf ihren Lippen.

 

„Hat der alte Loki dir die ganze Geschichte erzählt?“, wollte ich dann nach einem kurzen Moment des Luftschnappens wissen. Loki drehte sich auf die Seite, um mich ansehen zu können.

 

„Er hat mir gesagt, dass er der Loki sei, den du gekannt hattest, bevor du in der TVA gelandet bist.“, bestätigte Loki mir was ich heimlich mitgehört hatte. „Es scheint als würde er es wirklich bereuen, dass er dich betrogen hat.“ Ich wusste nicht, warum er versuchte für seine zukünftige Version mein Verständnis zu gewinnen, aber damit würde er keinen Erfolg haben.

 

„Ich habe auch jeden verraten der mich jemals geliebt hat.“, wand er dann ein und ich begann zu verstehen, worauf er hinauswollte, warum er seine andere Variante so gut verstehen konnte. Er sah sich selbst in ihm. Ich spürte, dass es wichtig für ihn war das loszuwerden. "Ich habe meinen Vater verraten. Meinen Bruder. Meine Heimat." Ich wollte einwenden, dass er das alles versucht hatte wieder gut zu machen, erinnerte mich dann aber daran, dass das für ihn nicht zutraf.

 

"Ich weiß um meine Taten, und auch wieso ich es tat." Ich konnte nicht anders als seine Hand zu nehmen als ich merkte wie sehr ihn das tatsächlich beschäftigte. "Aber ich bin nichtmehr der, der ich einst war."

 

"Ich weiß das, aber weißt du das auch? Glaubst du selbst an dich?" Meine Stimme war leicht belegt und ich spürte ein seltsames Kribbeln, dass mir beinahe die Luft nahm und ich setzte mich wieder auf "Wenn die TVA besiegt ist, gibt es sicherlich eine Realität die du als König beherrschen könntest.", scherzte ich halb, aber es lag auch Unsicherheit darin. Er schnaubte nur belustigt.

 

"Ja, dann könnte ich endlich glücklich und zufrieden leben.", witzelte er ironisch und sah mich mit einem schelmischen Grinsen an. "Was ist mir dir? Was machst du, wenn die TVA vernichtet ist?"

 

Ich dachte über seine Worte nach, überlegte was es in meiner Realität für mich gegeben hatte. Das Universum lag in Scherben, Loki hatte mich betrogen und mein Bruder und viele meiner Freunde waren im Kampf gegen Thanos gestorben oder regelrecht zu Staub zerfallen. "Ich weiß nicht was ich machen werde.", gab ich zu und er sah mich verwundert an und setzte sich auf. Anscheinend hatte er nicht gedacht, dass ich nicht direkt in meine Realität zurückwollte. Er konnte sich wahrscheinlich nicht vorstellen, dass es jemanden in irgendeinem Universum gab, der ihn vermissen würde, wenn er nicht mehr da war.

 

"Möglicherweise ...", er zögerte einen Moment, sah beinahe verlegen zu Boden, verschränkte jedoch dann seine Finger mit meinen als er meine Hand ergriff. "Möglicherweise, können wir es zusammen rausfinden." Leicht strich er mit seinem Daumen über meinen Handrücken und ich sah die Unsicherheit und Verletzlichkeit in seinen Augen.

 

"Ja, möglicherweise.", erwiderte ich und drückte seine Hand bestärkend und wir lächelten uns leicht schüchtern an. Nach allem was wir mittlerweile über uns beide erfahren hatten, war es töricht sich nicht einzugestehen, dass etwas was über pure Freundschaft hinausging und das sicherlich noch entdeckt werden müsste, doch noch war nicht die Zeit dafür. Erst einmal mussten wir uns um Alioth und die TVA kümmern.

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