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Der Antrag

 

 

 

 

Der Boden unter meinen Füßen war hart wie Beton, und dennoch hatte ich das Gefühl, dass ich eigentlich bereits eine tiefe Furche hineingelaufen haben musste. Ich war nervös, so nervös wie noch nie in meinem Leben, und das obwohl es eigentlich keinen Grund dazu gab. Die Sache, die ich vorhatte, die ich nun seit zwei Wochen in Zusammenarbeit mit Peter und Viggo plante, war eigentlich so gut wie gelaufen, zumindest wenn es nach den beiden ging. Ich war mir da jedoch alles andere als sicher. Aber wahrscheinlich war es immer so in solchen Situationen.

 

In der letzten Woche hatte ich diesen Tag kaum erwarten können, hatte beinahe alles einfach aufs Spiel gesetzt, weil ich so ungeduldig geworden war, und jetzt, wo es endlich soweit war, begann mein Puls zu rasen, mir wurde unheimlich heiß und ich hätte mir am liebsten das Kostüm vom Leib gerissen. Leider gab es an dieser Robe noch nicht einmal die Möglichkeit, etwas aufzuknöpfen. Und auch die blonde Perücke, die ich auf dem Kopf trug, um mich wirklich in Legolas zu verwandeln, half nicht gerade dabei, mich abzukühlen. Seitdem ich diese Perücke beinahe jeden Tag trug, wusste ich, wie sich Frauen mit langen Haaren wohl fühlen mussten und ich würde Teti nie verbieten, sich ihre Haare mit einem Haargummi aus dem Gesicht und aus dem Nacken zu binden. Es war ein äußerst unangenehmes Gefühl, wenn man schwitzte und die Haare an der Haut klebten.

 

Dann klopfte es an der Tür zu meinem Trailer. Es war Dominic und irgendwie fühlte ich mich schuldig. Er war immer noch nicht ganz über Teti hinweg, das konnte ich ihm genau ansehen. Hätte ich irgendetwas für ihn tun können, ich hätte es sofort getan. Leider war die Sache, die er wollte, aber genau die eine Sache, die ich auch wollte: Tetis Liebe.

 

„Dom, hör zu…“, fing ich an und blieb endlich seit 10 Minuten das erste Mal stehen.

 

„Ist schon gut. Wirklich“, unterbrach er mich jedoch und hob seine Hand, um mich vom unkontrollierten Redefluss abzuhalten. „Ich will nur, dass du sie glücklich machst. Ich weiß, dass sie mich nie so lieben wird wie dich und ich muss damit klarkommen.“ Er blickte einen Moment auf den Boden und er sah deprimiert aus, aber dann sah er mich plötzlich an und lächelte. Es war als hätte er gerade mit der ganzen Sache abgeschlossen, oder sie zumindest in eine der hintersten Ecken seines Verstandes verbannt. „Sie wird Ja sagen, Kumpel. Da gibt es keinen Zweifel“, sagte er dann und umarmte mich freundschaftlich. Ich erwiderte die Umarmung. Ich war froh, dass Dominic nicht wütend auf mich war. Immerhin war Teti einmal seine Freundin gewesen und, wenn man es genau betrachtete, hatte sie ihn ab dem Zeitpunkt, an dem ich gekommen war, nicht mehr so geliebt wie vorher, und dann war es immer weniger geworden.

 

„Danke, Dom“, sagte ich noch bevor er meinen Trailer wieder verließ und er nickte mir nur zu. Er wusste genau, was ich damit meinte. Wir hatten uns in den letzten Jahren gut genug kennen gelernt, dass wir auch oft ohne viele Worte reden konnten. Als er weg war, zog ich noch einmal den Ring aus meiner Robe hervor und betrachtete ihn. Wenn alles gut ging, dann würde Teti diesen Ring in weniger als einer Stunde am Finger tragen. Eigentlich wäre es schon längst soweit gewesen, aber es hatte ein kleines Problem mit Eileen gegeben. Ich hatte unbedingt gewollt, dass auch sie anwesend war, aber ein Notfall in die Tierarztpraxis hatte sie etwas länger aufgehalten als geplant und so hatten wir einen Grund finden müssen, um das Ganze nach hinten zu verschieben. Viggo hatte einfach kurzer Hand seine Krone auf den Boden fallen lassen und nun war dort eine kleine Beule, die erst noch ausgebessert werden musste, bevor die vermeintliche Szene gedreht werden konnte.

 

Peter war in der letzten Stunde gefühlte 100 Mal zu mir in den Trailer gekommen, war alles immer und immer wieder mit mir durchgegangen und er schien beinahe so nervös zu sein wie ich. Immer wieder fragte er, wie es genau ablaufen würde, was er tun sollte und was die anderen tun würden, und er tat alles, um Teti so gut wie möglich beschäftigt zu halten, damit sie ja nicht auf die Idee kam, hierher zu kommen und mich in diesem nervösen Zustand zu sehen. Wenn sie hier gewesen wäre, hätte sie mich sicherlich durchschaut und mich so lange ausgequetscht, bis ich ihr verraten hätte, was passieren würde, und das war definitiv nicht das, was ich wollte.

 

Vielleicht half es, wenn ich mich einfach hinsetzte und zumindest versuchte ruhig zu bleiben. Immerhin schaffte mein Sohn das auch, der lag nämlich im kleinen Nebenraum des Trailers und schlief selig im Bettchen. Wenn ich an ihn dachte, musste ich auch gleichzeitig an Teti denken, an die Liebe, mit der sie ihn von Anfang an aufgenommen hatte.

 

Wenn ich einen dieser beiden Menschen in meinem Leben sah, dann konnte ich nicht anders als zu lächeln. Die beiden hatte in ihrem Leben so viel durchmachen müssen und dennoch waren sie selten traurig. Natürlich, Teti vermisste Maria, das taten wir alle, aber ich war mir sicher, dass das Loch, das Maria hinterlassen hatte, langsam zu schrumpfen begann. Komplett verschwinden würde es sicherlich nie, aber es reichte, wenn es verheilte, und das tat es. Und Seth, er war von seiner eigenen Mutter misshandelt worden und sein vertrauen in andere Menschen hatte nie darunter gelitten. Nachdem ich mich von Astrate getrennt hatte, hatte ich Angst gehabt, dass die ganze Sache bleibende Schäden bei ihm hinterlassen würde, doch anscheinend war die Liebe, die Teti und ich ihm gaben, genug, um das Erlebte aufzuwiegen.

 

Wenn mein Plan funktionieren würde, dann würde Seth bald wieder eine Mutter haben, eine offizielle Mutter. Wenn mir etwas passieren würde, dann würde Teti berechtigt sein, sich um Seth zu kümmern. Ich würde mir sicher sein können, dass er versorgt war, denn Teti liebte diesen kleinen Jungen wie ihren eigenen Sohn. Das war er auch schon immer gewesen. Seitdem Teti und ich uns so nahe waren, gab es keinen Zweifel mehr für mich, dass sie Nefertari war. Es war immer noch schwer zu verstehen, was passierte, was wir einmal gewesen waren, und dass wir uns tatsächlich daran erinnern konnten (auch wenn sie mir es noch nicht gesagt hatte, konnte ich es in ihrem Blick sehen).

 

Ich hatte mich in den letzten Wochen immer und immer wieder versichert, dass es nicht Ramses war, der aus mir sprach, dass wirklich ich sie, Teti, liebte, und ich war immer zum gleichen Schluss gekommen, der mich nun hierher gebracht hatte: In meinen Trailer mit dem Ring in der Hand, der ein Zeichen dafür sein würde, dass wir zusammen gehörten. Richard hatte mir den Ring bereits vor drei Tagen gegeben und seitdem hatte ich ihn mir so oft angesehen, dass er eigentlich schon Abnutzungsspuren hätte haben müssen, aber das Material war wirklich robust. Ich hoffte, dass er ihr gefallen würde.

 

Als dann auf einmal der Wecker klingelte, den ich mir immer stellte, wenn ich in meinem Trailer war, damit ich nicht die Zeit verpasste, steckte mein Herz mir auf einmal im Hals. Es fühlte sich so an, als würde es genau zwischen meinen Schlüsselbeinen pochen und versuchen auszubrechen. Ich hoffte, dass ich gleich überhaupt in der Lage war zu sprechen. Vorsichtig packte ich den Ring wieder in die kleine Tasche, die mir Nglia extra noch in die Robe genäht hatte, prüfte noch einmal mein Kostüm und ging dann langsam raus. Vor meiner Tür warteten schon die grinsenden Hobbits und Viggo.

 

Sie verstanden wahrscheinlich nicht, dass es gerade mehr als schwer war in ihre grinsenden Gesichter zu sehen, wie sie sich über meine Nervosität teilweise lustig machten. Das hier war ein wichtiger Schritt, vielleicht der wichtigste Schritt, den ich in meinem Leben tun würde, zumindest der, der für den Rest meines Lebens halten würde. Jeder Schritt, den ich nun tat, brachte mich näher an dieses Ziel und ließ mein Herz etwas weiter nach oben rutschen, bis ich Angst hatte, dass es aus meinem Mund fallen würde, sobald ich ihn öffnete.

 

Vor der Tür zum Studio hielt ich also noch einmal an. Die Jungs redeten auf mich ein, wie Trainer auf einen Boxchampion, der gleich den Kampf seines Lebens haben würde, sprachen mit Mut zu, gaben mir gute Ratschläge, aber ich versuchte sie einfach nicht zu beachten. Ich schloss einfach meine Augen, versuchte mich wie immer, wenn ich nervös war und das Abstellen wollte, an den einen Moment zu erinnern, in dem ich vollkommen entspannt gewesen war. Es war schon Jahre her gewesen und das meiste dieses Momentes war schon in Vergessenheit geraten, aber ich wusste noch genau, wie ich damals auf dem Fußballfeld der Schule gesessen hatte und einfach nur in den Himmel gestarrt hatte. Die Sonne war gerade untergegangen und das goldgelbe Lichtspiel war noch immer gut zu erkennen gewesen. Ich versuchte mich an den Geruch des frisch gemähten Grases zu erinnern und den Geruch von nassem Asphalt, der nach einem starken Gewitter schnell wieder trocknete.

 

Ich hatte noch nie gewusst, warum gerade das mich so beruhigte, aber es hatte mir die letzten 10 Jahre immer geholfen, und so war es auch diesmal der Fall. Mein Herz war wieder zwischen meine Schlüsselbeine gerutscht und pochte nicht mehr ganz so heftig. Es war zumindest machbar, nicht gleich, wenn ich sie sah, durchzudrehen. Ich würde bis zum Ende durchhalten.

 

Dann ging ich ins Studio und ich sah, dass schon einige Leute anwesend waren. Ich glaubte nicht, dass sie wussten, was gleich passieren würde. Sie waren nur hier, weil es mein allerletzter Take sein würde, dann waren die Dreharbeiten für mich endgültig zu Ende und ich würde vermutlich nie wieder in die Rolle des blonden Elben schlüpfen. Die Hobbits schlüpften direkt mitten in die Masse der Zuschauer, während Viggo und ich nach vorne gingen, wo Peter bereits mit einem breiten Grinsen auf uns wartete. Es war von Vorteil, dass er meistens irgendwelche verrückten Ideen hatte und deswegen eigentlich durchgängig am Set gegrinst hatte, so würde Teti wahrscheinlich nicht näher darüber nachdenken.

 

„Okay, Orli, atme noch mal tief durch. Sie wird ja sagen“, flüsterte Viggo mir zu. In dem Moment sah ich, warum Peter so gegrinst hatte. Hinter Viggo hatten sich nun einige Statisten eingereiht, die einen Teil des Volkes repräsentieren sollten, und einige von den Gesichtern, die mir dort entgegenlächelten, kannte ich nur zu gut. Ich musste mich zusammenreißen um ruhig zu bleiben, um nichts zu verraten, denn anscheinen hatte Teti sie nicht bemerkt und wusste wahrscheinlich auch nicht, dass sie hier waren. Dass Peter anscheinend Tetis Eltern, Hirchop und Eileen herbestellt hatte, um dabei zu sein, war auch für mich eine Überraschung, und es machte die Sache sicherlich nicht einfacher.

 

„Ich bringe Peter um, direkt, wenn das hier fertig ist“, murmelte ich leise und Viggo legte grinsend eine Hand auf meine Schulter. Mein Herz lag schon wieder auf meiner Zunge und ich hatte keine wirkliche Zeit mehr, mich wieder auf diese Wiese zurückzuziehen, denn schon gab Peter das Zeichen, dass wir loslegen sollten.

 

„Hannon le. Ich danke dir für deine Unterstützung.“ Ich musste mich jetzt wirklich zusammenreißen, doch ich war noch nicht richtig in der Situation, wobei ich mich fragte, ob ich richtig in diese gespielte Situation kommen würde. Ich entschuldigte mich bei Peter, atmete tief durch, schüttelte meinen Kopf, um vielleicht so meine Nervostiät abzuschütteln, und dann wiederholte Viggo seine Zeile.

 

„Ihr werdet immer die Unterstützung des Düsterwaldes haben, alter Freund“, antwortete ich ihm dann nach einem weiteren kurzen Zögern. Ich sah Teti an und sie sah verwundert aus. Ahnte sie etwas? Ahnte sie, dass hier etwas nicht stimmte? Ich musste mich mehr anstrengen. „Aber hier ist eine, die auf Euch Wartet, König Elessar.“ Diesmal war ich eindeutig sicherer gewesen, aber natürlich gefiel Peter das nicht. Er wollte, dass ich es geheimnisvoller machte, und ich sah ihn an. Warum war er eigentlich zu mir gekommen, wenn er doch wieder alles änderte? Dieser Mann war einfach unglaublich, aber er war wunderbar unglaublich. Ich nickte also, schloss noch einmal meine Augen und atmete durch. Jetzt kam es wirklich darauf an. Ich merkte, wie meine Hände begannen leicht zu zittern und versuchte sie mehr in den langen Ärmeln meiner Robe zu verstecken, zumindest so, dass Teti sie nicht sehen konnte.

 

„Ihr werdet immer die Unterstützung des Düsterwaldes haben, alter Freund. Aber…“ Dann hielt ich einen Moment inne. Nicht, weil ich den Text nicht mehr wusste, sondern weil es geplant war. Ich wollte, dass Teti mir den Text vorlas, denn Peter hatte auf ihr Exemplar etwas andere schreiben lassen. Doch, wie so oft im Leben, lief nicht alles nach Plan. Teti hatte sich wohl den Text, den ich zuvor gesagt hatte, in etwa gemerkt und las gar nicht vom Blatt ab, sondern rezitierte ihn einfach so.

 

„Ich denke …“, half sie mir also weiter und strahlte mich förmlich an.

 

„Aber ich denke, es gibt hier …“ Ich hielt wieder inne und hoffe wirklich inständig, dass sie endlich auf das Skript sah, doch das tat sie nicht. Sie sah mich nur an und schien darauf zu warten, dass es mir doch noch einfiel. Also sah ich Viggo hilfesuchend an. Ich musste jetzt wirklich etwas unternehmen, damit das alles noch so klappte, wie ich mir das gewünscht hatte. Also vergas ich einfach, was auf ihrem Skript stand, und brachte sie so dazu, es zu tun, indem ich einfach ihre Hand griff und sie zu mir vor die Kamera zog. Während ich das tat, nahm ich ihr das Skript aus der Hand und schmiss es einfach auf den Boden. Es war nun nicht mehr wichtig.

 

Teti sah sich verwundert um, während ich mich auch schon vor sie kniete und ein leises erkennendes Raunen durch die Menge ging, als die Anwesenden begriffen, was hier passierte. Ich musste beinahe lachen als ich sah, dass Teti wohl die einzige war, die es nicht zu verstehen schien. Ich holte also die kleine Schachtel mit dem Ring aus meinem Kostüm. Vielleicht war es gar nicht so schlecht, wenn mein Herz auf meiner Zunge lag. So konnte ich wenigstens das sagen, was ich sagen wollte, ohne groß darüber nachdenken zu müssen.

 

„Teti, ich liebe dich, sehr sogar.“ Ihr Blick, als sie den Ring sah, war einmalig. Sofort schoss ihre freie Hand zu ihrem Mund, als sie anscheinend zu begreifen schien, was gerade passierte. Ich sah, wie ihr Gesicht mit einem Mal feuerrot wurde und ihre Augen feuchter wurden.

 

„Ich habe Richard extra gebeten, diesen Ring anzufertigen. Er hat ihn persönlich gemacht und seit ich den mit mir rumtrage warte ich schon darauf, ihn dir zu geben.“ Ich atmete tief durch, vielleicht war es doch nicht so gut, mein Herz auf der Zunge zu tragen, wenn diese Gefahr lief, sich zu überschlagen und so mein Herz doch aus meinem Mund zu katapultierte. „Du weißt, du bedeutest alles für mich und das praktisch seit dem ersten Moment, in dem ich dich das erste Mal gesehen habe. Ich weiß, wir hatten unsere Probleme mit dieser Situation, aber wenn wir ehrlich zu einander sind, dann haben wir uns damals schon geliebt und waren immer mehr als nur beste Freunde.“ Ja, es war eindeutig nicht gut, das Herz auf der Zunge zu tragen, denn wahrscheinlich hatte ich mit dieser Aussage Dominic sehr verletzt und das hatte ich eigentlich nicht gewollt. Ich traute mich nicht in seine Richtung zu sehen, konnte mir aber denken, dass er gerade stumm auf den Boden starrte. Ich würde ihm später sagen, wie leid mir das tat. Wahrscheinlich hatte er es immer geahnt, aber es wirklich ausgesprochen zu hören, war immer etwas ganz anderes.

 

„Im letzten Monat, wo wir es dann endlich ausleben konnten, habe ich gemerkt, was für ein Team wir eigentlich schon immer waren. Du bist für Seth eine Mutter, bist es immer gewesen, und ich möchte, dass es für den Rest unseres Lebens so bleibt. Ich weiß, dass manche es vielleicht für sehr früh halten, aber ich würde sagen, wir haben schon viel zu lange gewartet. Deshalb frage ich dich, ob du …“ Ich nahm den Ring vorsichtig aus der Schachtel, doch meine Hand zitterte so vor lauter Aufregung, dass ich ihn tatsächlich fallen ließ. Ein leichtes Lachen ging durch die Menge und ich musste selbst nervös auflachen. Teti hatte immer noch ihre Hand vor ihrem Mund, aber ich konnte sehen, dass auch sie dahinter lächelte. Dann wollte ich zu der entscheidenden Frage ansetzen, aber irgendwie schien ich den Faden verloren zu haben. Ich wusste nicht mehr, wie ich den Satz begonnen hatte. Ich seufzte einen Moment. Das war wirklich das Extremste, was meine Nerven je hatten mitmachen müssen.

 

„Deshalb frage ich dich, ob du mich heiraten und zukünftig Mrs. Teti Bloom sein willst“, bekam ich die Worte dann doch endlich raus. Ich sah ihr in die Augen, sah die kleinen Falten, die mir zeigten, dass sie lächelte, und sah die Tränen, die mittlerweile bereits ihre Wangen hinunter kullerten. Anscheinend konnte sie es nicht fassen, genauso wenig wie ich es wirklich fassen konnte. Ich konnte nicht anders als zurück zu grinsen. Sie war noch nicht schreiend davon gelaufen. Das konnte nur bedeuten, dass sie Ja sagen würde.

 

„Die korrekte Antwort wäre Ja!“ brüllte dann Elijah und alle begannen zu lachen. Deswegen ging Tetis ersticktes „Natürlich“ auch für alle außer mir unter. Ich hatte unsere Umgebung schon vor einigen Augenblicken ausgeblendet. Sie wussten nur, dass sie Ja gesagt hatte, als ich ihr den Ring an den Finger steckte und sie dann in einer tiefen Umarmung küsste. Ich konnte wirklich nicht beschreiben, wie ich mich in diesem Moment fühlte. Ich wusste es nicht. Noch nie in meinem Leben hatte ich mich so gefühlt.

 

„Ihr seid alle wirklich einmalig und ich danke euch, dass ihr mir das hier möglich gemacht habt. Ihr wisst, wie viel ihr mir bedeutet und wie viel ihr ihr bedeutet, und euch in diesem Moment alle bei uns zu haben, ist einfach wunderbar. Diese letzten 4 Jahre würde ich gegen nichts in der Welt eintauschen wollen und ich werde Neuseeland immer als eine zweite Heimat und euch als eine zweite Familie betrachten. Ich danke euch vom ganzen Herzen.“ Ich suchte nach meinen Freunden in der Menge der jubelnden Anwesenden, doch sie standen alle hinter den Scheinwerfern und so war es mehr als schwer sie zu erkennen. Ich drückte Teti fester an mich, konnte nicht glauben, dass es wirklich passiert war, dass sie Ja gesagt hatte, und dass meine Zeit beim Herrn der Ringe nun ein Ende hatte. Aber, wie man so schön sagte: Jedes Ende ist auch ein Anfang.

 

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