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Epilog

 

 

 

 

Aus dem Schatten blickte eine in einen Umgang gehüllte Gestalt in den Himmel über Mos Espa und sah dem eher unauffälligen Transportschiff das ihn und seine Kostbare Fracht hierher gebracht hatte hinterher. Wahrscheinlich würde es Jahre dauern, bis er diesen tristen Planeten wieder verlassen würde, wenn überhaupt. Er wusste noch nicht genau wie er es schaffen sollte hier ein Leben aufzubauen, vor allem nicht unter seinen Voraussetzungen.

Das kleine Bündel unter seiner Robe war ein Faktor der das ganze schwierig machte, das Laserschwert das direkt daneben hing und seine Bedeutung ein zweiter. Dann kamen noch die Gegebenheiten hier auf diesem Wüstenplaneten hinzu. Wenig Wasser, sehr heiße Tage und eiskalte Nächte, die räuberischen Sandleute, die nur auf eine Gelegenheit warteten jemanden auszurauben und die schlichte Tatsache, dass alle Gesetzte hier von Verbrechern gemacht wurden.

“Zumindest haben wir Geld und eine Unterkunft.“, seufzte die verhüllte Gestalt an seine Robe gewandt und im Inneren des Bündels hörte man ein leises Gurgeln. Es war ein Glück, dass er noch einflussreiche Freunde hatte in der in Dunkelheit versunkenen Galaxis. Einer dieser Freunde hatte einige Evaporatoren an Feuchtfarmer verkauft und ihm das Geld zur Verfügung gestellt. Ein anderer Farmer hatte einen Evaporator gegen seine einstige Heimstätte eingetauscht die weitab von aller Zivilisation lag.

Und genau dorthin musste er sich nun mit dem Bündel und dem ersten Proviant machen. Das erste was er sich besorgte war ein Eopie, ein schnelles aber auch robustes Tier mit dem er regelmäßig in die Stadt reiten würde um Nahrung zu besorgen. Einige kleinere Lebensmittel wie Gemüse würde er mit Hilfe eines alte. Evaporators selbst anpflanzen und abbauen können, doch sein neuer Mitbewohner konnte damit nichts anfangen, noch nicht.

Es würde noch eine lange Zeit von Nöten sein in die Stadt zu reisen um Nahrung für das kleine, hilflose Wesen zu besorgen, dass durch die schlimmen Umstände nicht nur seine Mutter, sondern auch seinen Vater verloren hatte. Und das schlimmste dabei, und wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass er es nicht zugelassen hatte das Bündel abzugeben, er war an allem schuld gewesen. Er, Obi-Wan Kenobi, ehemaliges Mitglied des Jedi-Rates, war schuld daran, dass Luke Skywalker eine Waise war.

Luke Skywalker war gerade einmal ein paar Tage alt und hatte schon alles verloren was man nur verlieren konnte. Seine Mutter, seinen Vater und seine Schwester, ganz zu schweigen von der Galaxis an die sie geglaubt hatten. Aber davon bekam er noch nichts mit. Alles was den kleinen Säugling interessierte war, dass er an einen warmen Körper gepresst sanft in den Schlaf geschaukelt wurde.

Doch Obi-Wan, der würde nie vergessen können, würde nie den Anblick seines einstigen Freundes vergessen, wie er an dem Ufer eines Lavaflusses lag und mit dem Leben kämpfte. Er würde nie den Hass in seinen Augen vergessen, die blinde Wut. Und ebenso würde er nie vergessen, was er auf dem Überwachungsvideo des Jedi-Tempels gesehen hatte.

Nicht genug, dass es Anakin gewesen war der die Jünglinge und die anderen Jedi brutal hingerichtet hatte, alleine das hätte ihm genug Stoff für schlaflose Nächste gegeben. Nein, Obi-Wan hatte auch noch gesehen wie er Sabé mit der Macht stranguliert hatte. Sicherlich war er bei ihr nicht so “vorsichtig“ gewesen wie bei Padmé, immerhin hatte Sabé für ihn keinen Wert gehabt. Aber für Obi-Wan.

Er hatte es schon immer gewusst, besonders nachdem sie zu Beginn der Klonkriege beinahe an dem Gift einer Riesenschlange gestorben wäre, aber nun da er sie endgültig verloren hatte wurde es ihm richtig bewusst: Er hatte Sabé geliebt, trotz aller Zurückhaltung eines Jedi. Was hätte er in diesem Moment nur für die Chance gegeben sie noch einmal zu sehen?

“Ich werde es nie ungeschehen machen können, so sehr ich es auch will, aber ich werde es versuchen so gut ich kann.“ Mit diesen Worten stieg der Jedi auf den vollbeladenen Rücken des Eopie und Verlies die Grenzen der Stadt bis er nur noch von Wüste umgeben war.
 

 

 

The End

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